Mann steht wegen Angriffs mit Gymnastikkeule vor Zürcher Gericht
Ein Mann wird beschuldigt, einen Bekannten mit einer Gymnastikkeule getötet zu haben. Auslöser: Joint zu langsam gedreht.

Vor dem Bezirksgericht Zürich muss sich heute Freitag ein 39-jähriger Mann verantworten, der einen 58-jährigen Bekannten mit einer Gymnastikkeule erschlagen haben soll. Auslöser war gemäss Anklage, dass der Bekannte den Joint zu langsam drehte.
Am frühen Abend des 3. März 2022 meldete sich ein Anwohner bei der Polizei, weil aus seiner Nachbarswohnung in Zürich-Altstetten Hilferufe und Geräusche eines heftigen Streits dringen würden. Die Beamten trafen in der Wohnung schliesslich auf den lebensbedrohlich verletzten 58-Jährigen. Der Täter war geflüchtet. Das Opfer erlag sechs Tage später im Spital seinen Verletzungen.
Fünf Tage nach dem Angriff konnte die Polizei einen Verdächtigen festnehmen, den 39-jährigen Iraner, der nun wegen vorsätzlicher Tötung angeklagt ist. Gemäss Anklage hatte das Opfer kurz vor dem Angriff einen Joint für den mutmasslichen Täter gedreht.
Der tödliche Schlagabtausch
Der 39-jährige Beschuldigte fragte dabei gemäss Anklageschrift, wo sein Joint bleibe. Als der 58-Jährige geantwortet habe, es dauere noch, habe der Beschuldigte zu einer Holzkeule gegriffen, wie sie in der Gymnastik verwendet werden.
Mit dieser Keule habe er dem Älteren mehrmals gegen den Kopf geschlagen. Zudem traktierte er das Opfer gemäss Anklage mit Tritten und Faustschlägen. Der Mann erlitt schwerste Kopfverletzungen sowie Verletzungen am Oberkörper, an denen er schliesslich starb.
Das verlangte Strafmass will die Staatsanwaltschaft erst beim Prozess bekannt geben. Für vorsätzliche Tötung sind Freiheitsstrafen zwischen fünf und zwanzig Jahren möglich. Während des Vollzugs soll der Mann gemäss Anklage eine ambulante Therapie absolvieren.
Die Anklage verlangt auch einen Landesverweis von 15 Jahren für die Schweiz und den gesamten Schengenraum. Wann das Bezirksgericht Zürich sein Urteil eröffnen wird, ist noch unklar.