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Nach SRF-Abschied: Eva Wannenmacher blickt auf TV-Karriere zurück

Luca Micheli
Luca Micheli

Zürich,

Nach 21 Jahren «Kulturplatz» verabschiedet sich Eva Wannenmacher von der TV-Bühne. Angefangen hat alles in den 90er-Jahren im Regionalfernsehen ...

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«Kulturplatz»-Moderatorin Eva Wannenmacher wird von ihren Kollegen verabschiedet. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Eva Wannenmacher moderierte nach 21 Jahren den «Kulturplatz» zum letzten Mal.
  • Im Talkformat «Gredig direkt» blickt die Fernsehfrau zurück auf 30 Jahre vor der Kamera.

Am Mittwochabend war es so weit: Eva Wannenmacher (54) begrüsste das SRF-Publikum ein letztes Mal zum «Kulturplatz». Seit der ersten Sendung im Jahr 2004 führte die Zürcherin durch das Format. Jetzt kehrt sie der TV-Landschaft den Rücken.

In ihrer Abschiedsausgabe von der Art Basel wendet sich die Moderatorin ein letztes Mal der Kamera zu: «Und ich sage jetzt danke. Danke von Herzen an mein Team, danke für 21 Jahre Kulturplatz, für 30 Jahre Fernsehen.»

Eva Wannenmacher
Eva Wannenmacher bei ihrer letzten «Kulturplatz»-Moderation von der Art Basel. - SRF

Kaum sind die letzten Worte gesprochen, wird sie auf dem Messeplatz von ihrem Team mit Blumenstrauss und Champagner überrascht. «Ich habe durchaus ein paar Tränchen verdrückt», verrät sie nun im Talk bei «Gredig direkt». Es sei «eine Liebeserklärung an die letzten 21 Jahre, die wir gemeinsam unterwegs waren», freut sich Wannenmacher.

Vom Regionalsender zum nationalen Fernsehgesicht

Dem Abschied vor der Kamera trauert sie nicht gross hinterher. Bereits vor anderthalb Jahren spielte die 54-Jährige mit dem Gedanken, ihre Moderation eventuell bald abzugeben.

30 Jahre lang arbeitete Eva Wannenmacher fürs Medium Fernsehen. Begonnen hat alles im Jahr 1994 beim Privatsender TeleZüri – zunächst als Videojournalistin.

Vier Jahre später folgte der grosse Karriereschritt zu SRF als Moderatorin beim News-Flaggschiff «10vor10». «Das war eine andere Liga», erinnert sie sich.

«Ich war wirklich nervös. Ich kannte damals auch die Tools noch nicht, im Sinne von Mindset, im Sinne von Resilienz. Und war einfach so überwältigt von dieser Situation einer Live-Sendung, von einem Schaufenster, wo man reinkommt als junge Frau.»

«Warum kann jetzt da eine junge, blonde Frau den Job übernehmen?»

Bereits ein halbes Jahr nach ihrer Tätigkeit bei SRF räumte die damals 27-jährige zwei Preise ab. Der öffentliche Trubel rund um ihre Person – plötzlich als nationales Fernsehgesicht – habe sie gefordert, gesteht Wannenmacher: «Man war einfach Allgemeingut für Boulevardmedien.»

Die Zürcherin sah sich in der Öffentlichkeit mit zahlreichen Klischees konfrontiert. «Es war eine Aufregung: Warum kann jetzt da eine junge, blonde Frau – und natürlich gibt es ein paar Ingredienzien, die mitspielen – den Job übernehmen? Das hat die Leute interessiert.»

Eva Wannenmacher
Die Zürcher Fernsehfrau blickt bei «Gredig direkt» auf ihre Karriere zurück. - SRF

Doch Eva Wannenmacher gibt zu, mit ihren Reizen gezielt kokettiert zu haben. «Ein Gefühl spätpubertärer Eingebung», gesteht sie rückblickend. Nach drei Jahren hatte sie genug davon. «Ich wollte mich beweisen, ich wollte mich wieder zurückhaben als Person, als Persönlichkeit», erklärt sie.

Wirst du Eva Wannenmacher im Schweizer Fernsehen vermissen?

Es folgte der Wechsel zum Sender TV3. Dort führte sie 2001 gemeinsam mit dem heutigen ESC-Produzenten Yves Schifferle (49) durch die Schweizer Version der Reality-Show «Big Brother». Doch es blieb bei einem kurzen Gastspiel in der privaten TV-Szene.

Eva Wannenmacher
Ab Januar 2001 moderierte Eva Wannenmacher die zweite Staffel des Schweizer «Big Brother». - keystone

Am 1. September 2004 ging Eva Wannenmacher mit ihrem neuen SRF-Projekt auf Sendung. Und nun – knapp 21 Jahre später – ist für die Moderatorin der richtige Moment gekommen, um das Kapitel «Kulturplatz» abzuschliessen.

«Es hat alles seine Zeit», so das langjährige Fernsehgesicht.

Eva Wannenmacher dachte schon länger ans Aufhören

Sie erklärt: «Irgendwann, wenn man dieselbe Sendung dann 20 Jahre macht, dann überlegt man sich: Was kommt denn noch, und in welchem Zeitrahmen?»

Im Gespräch mit Urs Gredig (55) erinnert sie sich an einen Schlüsselmoment vor einigen Jahren. «Es war die zweite oder dritte Sparrunde, die bei SRF über uns gerollt ist und es hatte auch Konsequenzen für unsere Redaktion.»

Dies führte bei Wannenmacher zu einem Umdenken.

Eva Wannenmacher
Knapp 150 Folgen von «Kulturplatz» wurden bisher gesendet, in den meisten davon stand Eva Wannenmacher vor der Kamera. - keystone

«Ich habe immer gedacht, SRF, das ist so der sichere Tanker. Wenn mich jemand gefragt hat, ich hatte keinen Plan B, ich hatte Plan A: Und für den bin ich gegangen, für den habe ich gebrannt.»

«Irgendwann ist es nichts mehr Neues»

Ihre Diplomausbildung zum Leadership Coach – ihre heutige berufliche Tätigkeit – hatte sie damals bereits abgeschlossen. Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 eröffnete Eva Wannenmacher dann ihr Coaching Office in Zürich. Der Abschied von der TV-Bühne bezeichnet sie deshalb als «langsamen Weg».

Eva Wannenmacher
Eva Wannenmacher bei Dreharbeiten im Februar 2023. - Instagram / @evawannenmacher

«Ich habe die Sendung immer geliebt, zu machen», stellt die Moderatorin klar. «Aber irgendwann ist es nichts mehr Neues, dann kommt die Routine. Und wenn das Feuer fehlt für etwas, die Leidenschaft fehlt, finde ich, dann wird man nicht besser. Und dann muss man wirklich aufpassen, dass man den Moment nicht verpasst, um Adieu zu sagen.»

Kommentare

User #4835 (nicht angemeldet)

Sieht nach der Bärner Stadtpräsidentin aus, welche Reitschule so mag.

User #3352 (nicht angemeldet)

so eine herzige Maus :-D

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