Jetzt wollen Holländer Geröll aus Brienz GR kaufen

Der Schuttstrom in Brienz GR machte international Schlagzeilen. Erste Interessenten aus dem Ausland melden sich bei der Gemeinde, um das Geröll zu erwerben.

Das war knapp: Fast wäre das Schweizer Bergdorf Brienz-Brinzauls am Freitag unter herabstürzenden Felsmassen begraben wurden. Seitdem ist es wieder ruhig. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der erwartete Bergsturz verfehlte am Donnerstag das Bergdorf Brienz GR knapp.
  • Der beeindruckende Schuttkegel sorgte international für Aufmerksamkeit.
  • Ein Holländer hat versucht, das Gestein zu erwerben, um daraus Deiche bauen zu können.

Wie weiter nach dem Schuttstrom in Brienz GR? In der Nacht auf Freitag ist ein Grossteil der Insel abgerutscht. Nun muss sich die Gemeinde auf eine neue Ausgangslage einstellen.

Und es gibt offenbar auch schon diverse Ideen, was man mit dem heruntergekommenen Geröll anstellen könnte.

Gemäss der «Südostschweiz» haben sich am Wochenende sogar Interessenten aus dem Ausland gemeldet: Sie wollen zum Beispiel mit dem Gestein Deiche in den Niederlanden bauen.

Das Material sei dafür sehr gut geeignet, erklärte ein Holländer den Verantwortlichen. Trotzdem kriegte er aber einen Korb aus Brienz GR.

«So ein Materialtransport wäre nicht vernünftig.» Das erklärt der Mediensprecher im Führungsstab der Gemeinde Albula/Alvra, Christian Gartmann.

Hauptgrund für die Absage seien Sicherheitsbedenken. Das Gestein habe sich noch nicht gesetzt und eine Entnahme könnte weitere Bewegung in den Schuttkegel bringen. Man will darum mit Eingriffen zuwarten, bis sich der Hang etwas gefestigt hat, so Gartmann. Insbesondere starker Regen könnte die Felsbrocken erneut mobilisieren, warnen Geologen.

Grösste Gefahr vorerst gebannt

Bei dem Schuttstrom sind am späten Donnerstagabend wohl rund zwei Drittel der Insel in Richtung Dorf gerutscht, schätzen Experten. Auch das letzte Drittel wird wohl irgendwann noch abfallen, prognostizierte Geologe Andreas Huwiler am Wochenende.

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Gefährlicher sei das Plateau hinter der Insel: «Die Insel war wie ein schwerer Stein, der das obere Gestein gestützt hat. Wenn der Stein weg ist, kann es passieren, dass der obere Teil kippt.»

Wie gefährlich das sei, könne man noch nicht sagen. Die aktuellen Daten zeigen aber, «dass sich das Plateau wieder langsamer bewegt».