Berühmte Relikte locken Maya-Spezialisten aus aller Welt nach Basel
Mitte Oktober treffen sich zwei Dutzend Maya-Spezialisten in Basel, um ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse auszutauschen.

Am Wochenende vom 13. bis 15. Oktober treffen sich Spezialistinnen und Spezialisten der Maya-Kultur zu einem Kongress in Basel. Thema sind die Reliefbilder und Inschriften auf den berühmten Tikal-Tafeln im Museum der Kulturen Basel.
Die 24 Spezialistinnen und Spezialisten reisen unter anderem aus Guatemala, Mexiko, den USA, Australien und Grossbritannien an. Sie wollten ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse austauschen, die sie aus ihrer Beschäftigung mit den Tikal-Tafeln des Museums gewonnen hätten, teilte das Museum der Kulturen am Freitag mit.
Tikal-Tafeln gelangten im 19. Jahrhundert nach Basel
Die hölzernen Basler Tafeln stammen aus der antiken Maya-Metropole Tikal im heutigen Guatemala, die im 7. und 8. Jahrhunderts den Höhepunkt ihrer Kultur erlebt hatte. Aufgrund ihrer vielschichtigen Reliefbilder und hieroglyphischen Inschriften spielten die ehemaligen Türstürze von Tempelbauten eine zentrale Rolle bei der Entschlüsselung der komplexen Zusammenhänge von Religion, Politik und Gesellschaft der spätklassischen Maya-Periode, hiess es.
Die Tikal-Tafeln sind 1878 nach Basel gelangt. Aufgefunden und in seine Heimatstadt verschifft hatte sie der Basler Forscher und Arzt Gustav Bernoulli. Die Tafeln sind von grossem kulturellen und wissenschaftlichem Wert, weil nur noch wenige solcher Relikte existieren. Die Eroberer und Missionare aus Spanien hatten zerstört, was ihnen an Schrifterzeugnissen in die Finger geriet.