ESC: Basler bezahlen Werbeteppich für Kosmetikfirma aus Israel
Beim ESC in Basel wird ein türkiser Teppich ausgerollt. Dieser wird in den Farben eines Sponsors gehalten. Die Kosten übernimmt der Kanton.

Das Wichtigste in Kürze
- Zur ESC-Eröffnungszeremonie wird am Sonntag ein türkisfarbener Teppich ausgerollt.
- Dieser verbindet das Basler Rathaus mit der Messe und hat eine Länge von 1300 Metern.
- Die Kosten trägt der Kanton, obwohl er als Werbung für den Sponsor «Moroccanoil» dient.
Am Sonntag wird in Basel ein türkisfarbener Teppich ausgerollt. Dieser führt die Delegationen der 37 ESC-Länder von der Altstadt bis zur Messe.
Mit 1300 Metern ist es der längste Teppich, der je bei einer ESC-Eröffnungszeremonie zum Einsatz kam.
Wie «Prime News» schreibt, wird er von einer Schweizer Firma geliefert und in Italien gefertigt. Er wird dabei exakt in der Farbe des ESC-Hauptsponsors «Moroccanoil» gehalten.
Dabei handelt es sich um eine israelische Kosmetikfirma mit Sitz in New York.
Wer bezahlt – und warum?
Obwohl der Teppich somit als Werbemittel dient, trägt der Kanton Basel-Stadt die Kosten.
Der «Turquoise Carpet» ist Teil des offiziellen ESC-Budgets von 37 Millionen Franken. Dies bestätigt gegenüber dem Portal Sprecherin Maja Hartmann.
Von denen fliessen 915'000 Franken in die Eröffnungszeremonie. Der Schriftzug des Sponsors ist nicht eingearbeitet, doch die Farbwahl bleibt exklusiv.

Die European Broadcast Union (EBU) verweist gegenüber «Prime News» darauf, dass die Finanzierung des Teppichs Pflicht der austragenden Stadt sei. «Moroccanoil» dürfe als Sponsor lediglich die Farbe bestimmen.
Nach dem ESC soll der Teppich weiterverwendet werden. Teile davon sollen etwa auf dem Franck-Areal für ein Kunstfestival genutzt werden.
Proteste und Unsicherheit
Die Pro-Palästina-Bewegung hat derweil angekündigt, den Teppich während der Parade in den palästinensischen Farben einfärben zu wollen. Dies schreibt «Bajour».
Aktivisten wollen die Matte blockieren und so gegen Israel demonstrieren. Ob der Teppich die Eröffnungsfeier unbeschadet übersteht, bleibt also offen.