Alain Berset in geleakten Mails explizit erwähnt

Alain Berset will von der Korrespondenz zwischen Peter Lauener und Marc Walder nichts gewusst haben. Geleakte E-Mails lassen daran Zweifel aufkommen.

Alain Berset am WEF. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alain Berset soll nichts von den Mails zwischen Lauener und Walder gewusst haben.
  • Allerdings wird er in den nun veröffentlichten Mail-Auszügen explizit erwähnt.
  • Eine Grussformel liest sich: «Freundliche Grüsse auch von Bundesrat Berset.»

Wusste Alain Berset wirklich nichts von der Korrespondenz zwischen seinem ehemaligen Kommunikations-Chef Peter Lauener und Ringier-Chef Marc Walder? Die von der «Schweiz am Wochenende» publik gemachten E-Mail-Auszüge werfen Fragen auf.

Lauener wird verdächtigt, Walder geheime Informationen zur Corona-Politik zugespielt zu haben. Bundesrat Berset soll davon «nichts» gewusst haben. In nun veröffentlichten E-Mails wird er aber mehrmals explizit erwähnt.

Alain Berset lässt grüssen

«Zwischenbericht wie immer vertraulich», heisst es in einer Botschaft. Enden tut diese mit: «Freundliche Grüsse auch von Bundesrat Berset.»

Bundesrat Alain Berset und Peter Lauener vor einer Medienkonferenz in Bern im September 2021. (Archivbild) - Keystone

Auch Interviews und Berichte scheinen abgesprochen und geplant gewesen zu sein: «Wir verschieben die Publikation der konkreten Beispiele. Es wäre ein falsches Signal (Krise ist fertig usw.) Im Moment [sind] die restlichen Themen auf Kurs. Ich halte Sie auf dem Laufenden», schreibt Lauener an Walder.

Und weiter: «Bundesrat Berset findet Ihren ‹Interview›-Vorschlag interessant. Soll ich mit Werner De Schepper weiterschauen, ob, wie, usw.» Das hier besprochene Interview wird später wirklich veröffentlicht.

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