Tessiner sind Schweizer Meister im Trinken, Appenzeller im Kiffen

Ein Onlinemonitor, der im Auftrag des BAG erstellt wurde, zeigt: Tessiner greifen am häufigsten zum Glas, Appenzeller zum Joint.

Bei Testkäufen wird den Jugendlichen oft auch unerlaubter Alkohol verkauft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder dritte Tessiner konsumiert täglich Alkohol.
  • Dies zeigt ein Monitoring-System, welches vom BAG in Auftrag gegeben wurde.
  • Appenzeller kiffen am häufigsten aller Schweizer Kantone.

Ob dem Coronavirus gehen andere gesundheitlichen Beeinträchtigungen schier vergessen. Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) hat trotzdem sein Online-Monitoring-System zu Sucht und nichtübertragbaren Krankheiten nachgeführt.

Das Obsan hat im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Monitoring-System erstellt. Dies für Sucht und nichtübertragbare Krankheiten (MonAM).

Auf deren Webseite werden aktuelle Kennzahlen zu diesen Themen übersichtlich und interaktiv dargestellt. Soeben wurde eine Gruppe von zehn neuen Indikatoren aufgeschaltet, somit sind neu 101 Indikatoren online verfügbar.

Ein Drittel der Tessiner trinkt täglich Alkohol

Auf einer der interaktiven Seiten erfährt man beispielsweise, dass im Tessin von allen Kantonen am häufigsten Alkohol getrunken wird. Mämlich etwa doppelt so oft wie im Schweizer Durchschnitt; fast jeder Dritte trinkt täglich.

Das ist so, seit das Tessin 1997 statistisch erfasst wurde. Davor schwangen Genf und das Wallis obenaus.

Beim Kiffen sind dagegen die Appenzeller Ausserrhoder Schweizer Meister: 5,6 Prozent konsumieren mindestens einmal im Monat Cannabis. Die Aargauer sind mit 1,7 Prozent Konsumenten Marihuana-mässig die Musterknaben. Im Welschland kiffen etwa 5 Prozent, in der Deutschschweiz knapp vier und im Tessin etwas mehr als zwei Prozent.

Beim Kiffen sind dagegen die Appenzeller Ausserrhoder Schweizer Meister: 5,6 Prozent konsumieren mindestens einmal im Monat Cannabis - dpa

Städter und Dörfler unterscheiden sich statistisch kaum beim Tüte-Bauen, dafür Schweizer und Ausländer. Wobei die Inländer doppelt so viel haschen wie die Mitbürger mit Migrationshintergrund. Statistisch zeichnet sich beim Kiffen zudem so etwas wie Arbeitsmoral ab: Nicht-Erwerbstätige greifen deutlich häufiger zum Joint als Erwerbstätige.