Wetter: Klimarat warnt vor zunehmenden Hagel- und Hitze-Katastrophen

Das Wetter spielt derzeit verrückt. Gemäss einem unveröffentlichten Bericht des Weltklimarates sind jedoch Hitzewellen und heftige Gewitter erst der Anfang.

Wetterkapriolen werden in Zukunft immer schlimmer, so die Prognose eines Berichts des Weltklimarats IPCC. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein unveröffentlichter Bericht des Weltklimarates zeichnet ein düsteres Zukunftsbild.
  • So seien Hitzewellen und heftige Gewitter erst der Beginn der Klimakrise.
  • Die Pariser Klimaziele müssten unbedingt eingehalten werden, so die Experten.

Die Schweiz wird derzeit von heftigen Gewittern und Hagelstürmen heimgesucht. Russlands Hauptstadt Moskau leidet gleichzeitig unter der schlimmsten Hitzewelle seit 120 Jahren und auch die USA melden ein Temperatur-Rekord. Kurz: Das Wetter spielt an vielen Orten der Welt verrückt.

Gemäss einem noch unveröffentlichten Bericht des Weltklimarates, welcher der «Kronen Zeitung» vorliegt, seien oben erwähnte Wetter-Szenarien erst der Anfang. An dem Entwurf des Berichts arbeiten mehr als 700 Fachpersonen.

Wetter: Erderwärmung schreitet auf etwa drei Grad zu

Seit Anfang des letzten Jahrhunderts hat sich die Erde bereits um 1,1 Grad erwärmt. Derzeit steuere die Temperatur der Erde allerdings auf etwa drei Grad zu – mit fatalen Folgen für Mensch und Umwelt.

So würde bei einer Erwärmung um zwei Grad bis 2050 etwa 420 Millionen Menschen von Hitzewellen betroffen sein. Gleichzeitig würden acht bis 80 Millionen Menschen zusätzlich an Hunger leiden.

Das sind jedoch nicht die einzigen Folgen der globalen Klimakrise: Gerade in Europa werden Flüchtlingswellen aus dem Süden zunehmen und Krankheiten wie Malaria werden sich auf dem Kontinent ausbreiten.

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Ein Erreichen der Pariser Klimaziele sei daher laut den Experten unerlässlich. Das Abkommen, das 196 Staaten und die EU unterzeichneten, sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad vor.

Das Schlimmste kann noch verhindert werden

«Die Welt erwärmt sich allerdings nicht überall gleich schnell», erklärt Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb gegenüber der «Kronen Zeitung». So schreite die Erwärmung deutlich schneller in der arktischen Region voran als am Äquator.

«Es wird schlimm, aber wir können das Schlimmste noch abwenden», schlussfolgert Kromp-Kolb. Laut dem Bericht müssen alle Akteure einem Konzept der «Klimagerechtigkeit» folgen. Dazu müssen die Lebensweise und der Konsum neu definiert werden.