Umfrage: Ökonomen halten Zölle für sinnvolle Sanktionsmassnahme gegen Russland

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Deutschland,

Ökonomen halten Zölle auf Energieimporte aus Russland laut einer Ifo-Umfrage für eine effektivere Sanktionsmassnahme gegen die russische Wirtschaft als ein Embargo.

Lagertanks für Flüssig-Erdgas
Lagertanks für Flüssig-Erdgas - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Weitere Diversifizierung der Energieversorgung gefordert.

70 Prozent der befragten Expertinnen und Experten gaben an, dass so Zahlungen an Russland minimiert und die Auswirkungen auf die europäische Versorgungssicherheit gering gehalten würden, erklärte das Ifo-Institut am Dienstag. Zudem solle Europa seine Energieversorgung weiter diversifizieren.

Einfuhrzölle würden Russland dazu zwingen, den Exportpreis zu senken, hiess es. Gleichzeitig würden die höheren Preise in Europa für eine effizientere Verteilung der knappen Energieträger auf dem Markt sorgen, erklärte das Ifo-Institut. Die Daten wurden vom Ifo Institut in Zusammenarbeit mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» erhoben.

Knapp ein Viertel der befragten Wirtschaftswissenschaftler sah EU-Zölle jedoch auch kritisch: Zölle würden zu weiter steigenden Verbraucherpreisen führen, zudem habe Russland bei den Gaslieferungen eine starke Verhandlungsposition. Zusätzliche Kosten durch Einfuhrzölle würden deshalb im Endeffekt zu einem grossen Teil von der EU getragen werden.

Insgesamt befürworteten 57 Prozent der befragten Ökonomen mehr Zurückhaltung bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit autokratischen Regierungen. Der Handel mit ihnen berge «grosse geopolitische Risiken», Autokratien seien zudem «oftmals keine verlässlichen Handelspartner». 36 Prozent wollten hingegen keine Einschränkung der Handelsbeziehungen - durch eine wirtschaftliche Abschottung könnten diese Länder noch gefährlicher werden, warnten einige der Befragten.

Grosse Unterstützung fand insbesondere die Forderung nach einer stärkeren Diversifizierung der Herkunftsländer von Energieimporten. 88 Prozent der befragten Wirtschaftsexperten unterstützten diese Forderung, 64 Prozent forderten mehr Energieimporte aus EU-Mitgliedstaaten. Knapp jeder zweite Befragte forderte zudem eine erhöhte Lagerung von Energieträgern.

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