Ukraine-Krieg: Pentagon warnt vor dem, was noch kommt

Gemäss Informationen des Pentagons sind die aktuellen Angriffe Russlands im Ukraine-Krieg nur das Vorspiel einer noch grösseren Militär-Offensive Russlands.

Ein zerstörtes ziviles Auto am Morgen des 20. April in der Mykolaiv-Region. - Screenshot

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland konzentriert seine Angriffe seit Dienstag auf den Osten der Ukraine.
  • Gemäss dem Pentagon ist es allerdings nur ein Vorgeschmack, auf was noch kommt.
  • Zahlreiche Truppen warteten noch jenseits der Grenze, um in den Krieg einzugreifen.

Das US-Verteidigungsministerium sieht die jüngsten russischen Angriffe im Osten der Ukraine nur als Vorzeichen einer grösseren Offensive Russlands. «Wir gehen davon aus, dass diese Angriffe das Vorspiel zu grösseren Offensivaktionen sind, die die Russen planen». Das sagte ein hochrangiger Beamter des Pentagons am Dienstag in Washington.

Zwei ganze Bataillone überqueren Grenze

Man widerspreche damit nicht den Darstellungen, dass der erwartete Grossangriff der russischen Truppen im Ukraine-Krieg begonnen habe. Es gehe nur darum, zu unterstreichen, dass die aktuellen Angriffe erst der Auftakt seien.

Russland sei noch dabei, seine logistischen Kapazitäten auszubauen und auch Einheiten von ausserhalb der Ukraine ins Land zu holen. Auch wenn es südwestlich von Donezk und südlich von Isjum bereits verstärkte Kämpfe am Boden gebe.

In den vergangenen 24 Stunden habe Russland zwei weitere taktischen Bataillone in die Ukraine gebracht. Damit seien inzwischen 78 dieser Einheiten im Land. Er nannte keine genaue Zahl mit Blick auf die einzelnen Einheiten. Solche Bataillone bestehen typischerweise aus etwa 600 bis 1000 Soldaten.

Ukraine-Krieg: Schlacht um den Donbass hat begonnen

Mit Blick auf Truppen und Ausrüstung liege die Kampfkraft der Russen inzwischen bei etwa 75 Prozent. Bezogen ist das auf, was Moskau zu Beginn des Angriffskrieges zur Verfügung hatte.

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Nach ukrainischen Angaben läuft die zuvor erwartete Offensive der Russen seit Montag. Präsident Wolodymr Selenskyj hatte am Montagabend in einer Videobotschaft gesagt: «Die russischen Truppen haben die Schlacht um den Donbass begonnen, auf die sie sich seit langem vorbereitet haben.» Russland vermied, wie immer im Ukraine-Krieg, den Begriff Offensive. Aussenminister Sergej Lawrow bestätigte aber, dass die nächste Phase der «Spezial-Operation» begonnen habe.