Spanien muss Migranten auch in Exklaven Asyl ermöglichen

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Frankreich,

Der Europarat hat Spanien aufgefordert, auch in den Afrika-Exklaven die Rechte von Asylbewerbern zu achten. Jeder Mensch müsse ein faires Verfahren bekommen.

Zahlreiche Flüchtlinge in der spanischen Exklave Ceuta.
Zahlreiche Flüchtlinge in der spanischen Exklave Ceuta. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Spanien muss auch den Flüchtlingen in den Exklaven ein Asyl ermöglichen.
  • Der Europarat prangert an, dass viele Migranten nach Marokko geschickt werden.

Der Europarat hat Spanien aufgefordert, auch in seinen Nordafrika-Exklaven die Rechte von Asylbewerbern zu achten. Jeder Mensch, der in Spanien ankomme – auch wenn er über Grenzzäune klettere – solle vor Zurückweisung geschützt werden und eine echte Chance auf ein faires Asylverfahren bekommen, heisst es in einem heute Donnerstag veröffentlichten Bericht. Der Europarat mit Sitz in Strassburg hat zur Aufgabe, über die Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten zu wachen. Solche Vorgaben des Europarates sind rechtlich nicht bindend.

Der Bericht prangert an, dass viele Migranten aus den Exklaven Ceuta und Melilla nach Marokko zurückgeschickt würden – ohne Registrierung und ohne, dass ihre Identität festgestellt werde. Ausserdem seien die Aufnahme-Einrichtungen für Migranten in den spanischen Gebieten überfüllt, auch diejenigen für unbegleitete Minderjährige. Dutzende Kinder lebten daher auf der Strasse und versuchten, auf Fähren nach Spanien zu gelangen.

In den vergangenen Monaten hatten sich wiederholt Gruppen von Migranten gewaltsam Zugang nach Ceuta verschafft. Spanien hat in Nordafrika zwei von Marokko beanspruchte Exklaven: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der Exklaven hoffen Tausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) hat Spanien dieses Jahr Italien als Hauptziel der illegalen Migranten abgelöst.

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