Israelisches Gericht weist Berufung im Streit um Seilbahnunglück-Überlebenden ab
Im Sorgerechtsstreit um den kleinen Eitan, den einzigen Überlebenden des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore, hat ein israelisches Gericht den Berufungsantrag des Grossvaters zurückgewiesen.

Das Wichtigste in Kürze
- Grossvater will Rückkehr seines Enkels nach Italien verhindern.
«Bei allem Mitgefühl für den Schmerz der Grosseltern des Minderjährigen können wir diesen Einspruch nur abweisen», erklärten die Richter des Tel Aviver Gerichts laut dem am Freitag veröffentlichten Urteil. Das Gericht ordnete die Rückkehr des sechsjährigen Eitan aus Israel nach Italien binnen 15 Tagen an.
Eitan hatte das Seilbahnunglück im Mai als Einziger schwer verletzt überlebt. 14 Insassen der Seilbahnkabine starben, darunter seine Eltern, sein jüngerer Bruder und zwei Grosseltern. In der Folge entbrannte ein Sorgerechtsstreit zwischen der in Italien lebenden Tante und dem in Israel lebenden Grossvater des Jungen.
Die israelische Justiz hatte den in Italien aufgewachsenen Eitan in die Obhut seiner in Italien lebenden Tante väterlicherseits übergeben. Eitans Grossvater brachte den Jungen im September jedoch ohne Zustimmung der Tante in einem Privatjet nach Israel. Die italienischen Behörden leiteten daraufhin Ermittlungen gegen den Grossvater wegen Entführung ein und erliessen internationalen Haftbefehl.
Ende Oktober ordnete ein israelisches Gericht Eitans Rückkehr nach Italien an. Der Grossvater legte gegen die Entscheidung Berufung ein, die nun abgewiesen wurde. Der Grossvater kann sich noch an den Obersten Gerichtshof wenden.
Eitan hatte mit seinen Eltern und seinem Bruder in Italien gelebt, wo sein Vater Medizin studierte. Auch dessen Schwester Aya lebt in Pavia.