Fliegende Sternwarte Sofia auf Stuttgarter Flughafen gelandet
Die weltweit einzigartige Sternwarte Sofia ist wieder in Deutschland.
Das Wichtigste in Kürze
- Einzigartiges Observatorium soll am Mittwoch zu erster Europamission starten.
Die zum fliegenden Infrarotobservatorium umgerüstete Boeing 747SP landete am Montagmorgen auf dem Stuttgarter Flughafen, wie ein Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte. Dort wartet eine Premiere auf die fliegende Sternwarte: Am frühen Mittwochabend soll Sofia von Stuttgart aus zu ihrem ersten Wissenschaftsflug über Europa abheben.
Sofia steht für Stratosphärenobservatorium für Infrarotastronomie und ist ein Gemeinschaftsprojekt der US-Weltraumbehörde Nasa und des DLR. Die fliegende Sternwarte misst die vom Erdboden aus nicht sichtbare Wärmestrahlung aus dem Weltall. Schwerpunkt der Beobachtungen ist dabei die Entwicklung von Galaxien.
Stationiert ist der Jumbo am Dryden Flight Research Center der Nasa in Palmdale im US-Bundesstaat Kalifornien. Die Maschine landete erstmals im September 2011 auf europäischem Boden, damals in Köln. Seither steuerte das Observatorium mehrfach deutsche Flughäfen an - allerdings startete Sofia noch nie von hier aus zu einem Wissenschaftsflug.
Der erste Forschungsflug von Sofia über Europa soll zehn Stunden dauern - dabei wird das fliegende Observatorium gleich zwölf Länder überqueren. «Die Wissenschaftler an Bord des Flugzeugs erkunden die Umgebung von Schwarzen Löchern und gehen der Frage nach, ob dunkle Energie unser Universum wirklich immer schneller auseinandertreibt», erläuterte die DLR-Vorstandsvorsitzende Pascale Ehrenfreund im Vorfeld des Flugs.
Während ihrer Europamission wird Sofia deutlich nördlicher fliegen als bei einem Start von ihrer südkalifornischen Heimatbasis in Palmdale. Das ist von Vorteil für die geplanten Beobachtungen: Je näher an den Polen die Infrarotsternwarte fliegt, desto weniger Wasserdampf ist in der Atmosphäre über ihr vorhanden - und desto besser sind die Beobachtungsbedingungen, wie das DLR erläuterte.