Donald Trump: Seine Handys werden wohl in China hergestellt
Das neue Smartphone von Donald Trump soll «Made in America» sein. Doch Experten zweifeln daran. Sie vermuten eine Produktion bei einer chinesischen Firma.
Das Wichtigste in Kürze
- Die von Donald Trump geführte «Trump Organization» bringt ein eigenes Handy auf den Markt.
- Das sogenannte T1 soll in den USA hergestellt werden.
- Experten zweifeln jedoch daran, dass diese Behauptung auch tatsächlich stimmt.
Donald Trump verfolgt mit seiner Zoll-Politik ein klares Ziel: Mehr Produktion in den USA.
Diese Anforderung stellte er unter anderem auch an Unternehmen wie Apple. iPhones sollten zukünftig «Made in America» sein.
Eine etwas naive Ansicht, wie viele Experten klarstellten. Denn: Die USA besitze weder die nötigen Fabriken und Ressourcen, noch wäre eine Herstellung zum selben Preis möglich.
Doch offenbar müssen sich die Experten geirrt haben. Schliesslich will Trump geschafft haben, was bisher keiner geschafft hat: Die Produktion eines kostengünstigen Handys in den USA.
Experten zweifeln
Das von der «Trump Organization» produzierte T1 soll für 499 US-Dollar, umgerechnet rund 400 Franken, auf den Markt kommen. Es ist goldig und wird mit dem Android-System von Google laufen.
Bei der Ankündigung des Geräts behauptet Trump, es werde in den USA hergestellt. Doch Experten zweifeln an dieser Aussage, wie «CNBC» berichtet.
«Auf keinen Fall wurde das Telefon von Grund auf neu entwickelt. Und auf keinen Fall wird es in den USA zusammengebaut oder vollständig in den USA hergestellt», sagt etwa Francisco Jeronimo. Der Vize-Präsident der Internationalen Datengesellschaft stellt klar: «Das ist völlig unmöglich.»
Vermutlich von chinesischer Firma produziert
Stattdessen geht Jeronimo davon aus, dass das T1 von einer chinesischen Firma produziert werden wird. Er spricht dabei von einem Original Device Manufacturer, kurz ODM, welcher elektronische Geräte nach Wunsch von einer anderen Firma produziert.
Mit seiner Einschätzung ist Jeronimo nicht allein. Blake Przesmicki, ein Analyst bei Counterpoint Research, äusserte sich ähnlich: «Obwohl es als amerikanisches Telefon beworben wird, ist es wahrscheinlich, dass dieses Gerät zunächst von einem chinesischen ODM produziert wird.»
Und Jeff Fieldhack, Forschungsdirektor bei Counterpoint Research, machte darauf aufmerksam, dass «die USA keine lokalen Fertigungskapazitäten zur Verfügung haben».
Zusammensetzung aus verschiedenen Produkten – viele davon aus Asien
Hinzu komme, dass Smartphones jeweils aus Komponenten von verschiedenen Ländern zusammengesetzt werden. Fieldhack erklärt: «Selbst wenn es eine lokale Fertigung gibt, ist das Unternehmen auf Komponenten angewiesen, die von ausserhalb der USA importiert werden.»
So werde der 6.8-Zoll-Bildschirm laut «CNBC» wahrscheinlich entweder von den südkoreanischen Firmen Samsung oder LG, oder vom chinesischen Hersteller Boe produziert. Der Prozessor stamme vermutlich aus Taiwan, die Kamera aus Japan oder China.
Einzig beim Speicherchip seien amerikanische Modelle möglich. Auch hier gebe es jedoch asiatische Alternativen, auf die die «Trump Organization» zurückgegriffen haben könnte.
