Covid-19-Medikament ABX464 wird in Deutschland getestet
Ein französischer Biotechkonzern will ein Covid-19-Mittel für ältere Patienten testen lassen. In Deutschland sollen nun 200 Studienteilnehmende gefunden werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein französischer Biotechkonzern will ein Covid-19-Mittel für ältere Patienten testen.
- Für die Studie sollen in Deutschland 200 Teilnehmende gefunden werden.
Ein französisches Biotechunternehmen will ein Medikament gegen Covid-19 für ältere Patienten testen. 200 Studienteilnehmer sollen in Deutschland gefunden werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn hat den Wirkstoff ABX464 zur klinischen Prüfung mit Covid-19-Patienten zugelassen. Das bestätigte ein Behördensprecher.
Das mögliche Medikament wird von dem französischen Biotechunternehmen Abivax SA erprobt. Das BfArM hat derzeit nach eigenen Angaben 22 klinische Prüfungen im Kontext von Covid-19 genehmigt.
Nach Abivax-Angaben geht es um eine placebokontrollierte Studie zur frühzeitigen Behandlung von 1034 älteren Covid-19-Patienten oder Hochrisikopatienten. Davon sollten 200 in Deutschland rekrutiert werden, teilte das BfArM mit.
Ergebnisse wohl erst 2021 zu erwarten
Die Studie soll ergründen, ob ABX464 die Vervielfältigung des Virus bei diesen Patienten unterbinden kann. Vor allem geht es aber darum zu schauen, ob der Wirkstoff die oft beobachte Überreaktion des Immunsystems verhindern kann. Diese führen dann zu gefährlicher Atemnot.
Für die Studie benötige man deshalb Patienten, denen es noch relativ gut gehe. Andernfalls könne man diesen Nachweis nicht erbringen. Dies sagte der deutsche Studienleiter Christoph Boesecke von der Uniklinik Bonn der Deutschen Presse-Agentur.

Jeder Patient wird etwa vier Wochen behandelt und nimmt in dieser Zeit eine Tablette am Tag ein. Die Prüfverfahren bei Corona/Coivid-19 würden derzeit schneller durchgewunken. Trotzdem werde es wohl bis nächstes Jahr dauern, ehe die Ergebnisse vorlägen, sagte Boesecke.
ABX464 komme ursprünglich aus dem HIV-Bereich, erläuterte der Mediziner. Es ist dort aber auch noch in der Studienphase. Auch als Mittel zur Behandlung der Darmerkrankung Colitis ulcerosa wurde es bereits getestet, aber noch nicht zugelassen.