Vereinte Nationen fordern sofortige Freilassung von Bischof

Seit einem Jahr befindet sich der katholische Bischof Rolando Álvarez in Nicaragua in Haft. Die Vereinten Nationen fordern seine unverzügliche Freilassung.

Vereinte Nationen und lokale Unterstützer kritisieren die Inhaftierung des Bischofs. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der katholische Bischof Rolando Álvarez kam vor einem Jahr in Nicaragua in Haft.
  • Ihm werden Vaterlandsverrat und Rebellion vorgeworfen.
  • Die Vereinte Nationen sehen unwürdige Haftbedingungen und fordern seine Freilassung.

Im Februar 2023 wurde Monsignore Rolando Álvarez (56) in Nicaragua zu 26 Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Zusätzlich verlor der Geistliche seine zivilen Rechte und die nicaraguanische Staatsbürgerschaft. Das Gericht hatte ihn des Landesverrats und Ungehorsams sowie des Verbreitens von Fake News schuldig befunden.

Beobachter werteten das Urteil als Machtdemonstration des herrschenden sandinistischen Regimes. So spitze sich die Verfolgung der katholischen Kirche unter Machthaber Daniel Ortega seit geraumer Zeit. An Rolando Álvarez sei ein Exempel statuiert worden.

Vereinte Nationen beklagen Menschenrechtsverletzungen

Zum einjährigen Jahrestag der Festnahme veröffentlichten die Vereinten Nationen nun eine Pressemitteilung. In dieser fordert das Büro des Hohen UN-Kommissars für Menschenrechte in Mittelamerika und der Karibik die sofortige Freilassung des Bischofs. Mitunterzeichner ist die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte.

Den Menschenrechtlern zufolge befinde sich der Geistliche in Einzelhaft. Dort werde ihm der Zugang zu medizinischer Versorgung und lebenswichtigen Medikamenten verwehrt. Weiterhin verstosse die eingeschränkte Besuchsregelung gegen gültige Menschenrechtsstandards.

Den Organisationen zufolge sei der Fall Álvarez nur ein Beispiel für die fortgesetzte Repression und Verfolgung von Religionen in Nicaragua. «Nach fünf Jahren systematischer Menschenrechtsverletzungen» fordere man die Regierung Nicaraguas deshalb zur unverzüglichen Freilassung des Bischofs und weiterer Inhaftierter auf.