Rohingya-Flüchtlinge spenden Türkei-Erdbebenopfern Decken und Jacken

Rund 700 Decken und 200 Jacken haben Rohingya-Flüchtlinge aus Bangladesch an die Opfer des Erdbebens in der Türkei gespendet.

Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit kleinen Geldbeträgen kaufen Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch Decken und Jacken.
  • Diese spendeten sie nun an die Opfer des verheerenden Erdbebens in der Türkei.

Auch Rohingya-Flüchtlinge aus überfüllten Lagern in Bangladesch haben Hilfe an die Opfer des verheerenden Erdbebens in der Türkei geschickt. Rund 700 Decken und 200 Jacken hätten sie dem Büro der Turkish Cooperation and Coordination Agency in der Hauptstadt Dhaka übergeben, sagte Rohingya-Anführer Sahat Zia Hero der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Die Sachspenden seien mit kleinen Geldbeträgen der Flüchtlinge gekauft worden, die ihrerseits von internationaler Hilfe und der Hilfe von Rohingya in anderen Teilen der Welt abhängen. Bald wollten sie noch Windeln und Hygienebinden schicken.

«Zeichen der Liebe»

«Es ist unsere Geste an die Menschen in der Türkei, ein Zeichen der Liebe für unsere Brüder und Schwestern, die in Schwierigkeiten leben», sagte Hero. «Wir können den Schmerz, obdachlos zu sein, nachfühlen und rufen alle dazu auf, den Opfern beizustehen – mit den Mitteln, die sie haben.»

Zerstörte Gebäude in der Türkei nach dem Erdbeben der Stärke 7.8 - AFP

Er betonte, dass die Türkei besonders viel geholfen habe, als es 2017 zu einer Massenflucht der Rohingya gekommen war. Die Angehörigen der muslimischen Minderheit waren damals vor Repression und Verfolgung in ihrem mehrheitlich buddhistischen Heimatland Myanmar vorwiegend ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet.

Heute leben mehr als eine Million Rohingya in Bangladesch. Die Regierung des Landes hofft, dass sie wieder nach Myanmar zurückkehren. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Verfolgung der Rohingya als Völkermord. Die Rohingya hatten durch ein 1983 erlassenes Gesetz der damaligen Militärjunta in Myanmar (ehemals: Birma) ihre Staatsbürgerschaft verloren.