Greta Thunberg: Schiff vor Gaza gestoppt – neue Aktion geplant
Das Aktivisten-Schiff «Madleen», auf dem sich unter anderem Greta Thunberg befindet, wurde von israelischen Truppen kurz vor dem Ziel geentert.

Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg befand sich mit der «Madleen» auf dem Weg nach Gaza.
- Das Schiff ist nun von israelischen Behörden gestoppt worden.
- Thunberg war von Sizilien aus in See gestochen, um Hilfsgüter nach Gaza zu bringen.
- Die Aktivisten wollen nun erneut in See stechen.
Die Aktivistengruppe um Greta Thunberg will sich vom Stopp ihres Segelschiffs auf dem Weg zum Gazastreifen durch Israel nicht entmutigen lassen.
«Wir werden wieder segeln. Wir lassen uns nicht abschrecken. Wir werden erneut in See stechen. Wir werden nicht aufhören, bis die Blockade endet und Palästina frei ist», teilte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition mit.

In der Nacht hatte Israels Militär das Schiff «Madleen» der Aktivisten mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen kurz vor ihrem Ziel gestoppt.
Nun ist die auf dem Mittelmeer abgefangene Aktivistengruppe um Greta Thunberg dem deutschen Botschafter in Tel Aviv zufolge nach Israel gebracht worden. «Alle Passagiere wurden von der Marine nach Israel gebracht, die uns versichert, dass sie alle unversehrt sind», schrieb Botschafter Steffen Seibert auf X.
Sie seien aufgefordert worden, das Land zu verlassen.
Thunberg war mit elf weiteren Aktivisten vor gut einer Woche von Sizilien aus in See gestochen, um mit der «Madleen» Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter in den Gazastreifen zu bringen.
Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage in dem dicht besiedelten Küstengebiet mit etwa zwei Millionen Bewohnern richten.

Bündnis kritisiert Israel scharf
Das Bündnis bezeichnete Israels Aufhalten des Segelschiffs als «eklatanten Verstoss gegen das Völkerrecht». Die Aktivisten argumentieren, Israel müsse ungehinderten humanitären Zugang zu dem Küstenstreifen gewährleisten.

Das israelische Aussenministerium erklärte hingegen, die Zone vor dem Gazastreifen sei im Rahmen der seit 2007 geltenden Seeblockade für nicht autorisierte Schiffe gesperrt. Daher sei die «Madleen» gestoppt worden.
Aktivisten sollen Hamas-Videos zu sehen bekommen
Es ist bisher unklar, wann die Aktivisten die israelische Küste erreichen und in ihre Heimatländer abgeschoben werden.
Bei ähnlichen Aktionen in der Vergangenheit wurden die Aktivisten direkt über den internationalen Flughafen Ben Gurion unweit der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv abgeschoben.

Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, er habe die Armee angewiesen, der Gruppe zunächst Videoaufnahmen der Gräueltaten der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 zu zeigen.
«Es ist angebracht, dass die Antisemitin Greta und ihre Freunde die Hamas-Anhänger genau sehen, wer die Hamas-Terrororganisation ist, die sie unterstützen und für die sie agieren», so Katz.