Bangladesch zählt seine wilden Tiger mit Kamerafallen

Bangladesch will die Anzahl der wilden Tiger im Land ermitteln. Dabei helfen sollen Kamerafallen an mehr als 660 Orten.

Bangladesch zählt seine wilden Tiger mit Kamerafallen. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bangladesch will seine wilden Tiger jetzt mit Kamerafallen zählen.
  • Die Grosskatzen sollen etwa ein Jahr lang erfasst werden.
  • Anschliessend werden die Daten dann ausgewertet.

Mit Kamerafallen an mehr als 660 Orten will Bangladesch der aktuellen Zahl der Tiger im grössten geschlossenen Mangrovenwald der Welt auf die Spur kommen. Bilder und Videos von den Grosskatzen in den Sundarbans sollen etwa ein Jahr lang erfasst und dann ausgewertet werden, wie Abu Naser Mohsin Hossain von der Waldbehörde der Deutschen Presse-Agentur sagte. Anhand der Resultate soll der Schutz der für die Biodiversität wichtigen Königstiger, auch Bengal-Tiger genannt, verbessert werden.

Tigerzahlen sollten verdoppelt werden

Hossain hofft, dass ihre Zahl wie schon bei den vergangenen beiden Zählungen leicht gestiegen ist. Im Jahr 2018 seien 114 Exemplare der Unterart in den Sundarbans ermittelt worden, drei Jahre zuvor 106. In der Region gibt es Aufklärungskampagnen, die Einwohner davon abhalten sollen, Tiger oder auch ihre Beutetiere zu töten.

Tiger sind vom Aussterben bedroht, doch langsam nimmt ihre Zahl wieder zu. Foto: Samit Jung Thapa/Hariyo Ban Program/WWF Nepal/dpa - dpa-infocom GmbH

Wildlebende Tiger gibt es in Südasien, Südostasien, Russland und China. Die Staaten hatten sich im Jahr 2010 das Ziel gesetzt, ihre Tigerzahlen bis zum chinesischen «Jahr des Tigers» 2022 zu verdoppeln. Bislang hätten Indien, Nepal und Russland das Ziel erreicht, sagte ein WWF-Sprecher. In Bangladeschs Nachbarland Indien lebten mit Abstand die meisten Tiger, rund 3000 Tiere. Weltweit gibt es der Umweltstiftung zufolge rund 4500 wildlebende Tiger verschiedener Unterarten. Bangladesch will das Verdopplungsziel nach eigenen Angaben in einigen Jahren erreichen.

Die Raubkatzen seien durch Wilderei, Lebensraumverlust und schrumpfende Bestände ihrer Beutetiere bedroht, heisst es beim WWF. Die Sundarbans mit ihren zum Unesco-Weltnaturerbe gehörenden Schutzgebieten sind unter anderem auch Lebensraum von Dutzenden Vogelarten und den gefährdeten Flussdelfinen.