Banden in Haiti sollen keine Kleinwaffen mehr erhalten

2500 Menschen mussten aufgrund von Bandenkriegen ihre Häuser zurücklassen. Nun will der UN-Sicherheitsrat Kleinwaffenlieferungen in Haiti einschränken.

Zwei Männer in Haiti werden nach Waffen gefilzt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kriminelle Banden in Haiti sollen künftig keinen Zugriff mehr auf Kleinwaffen erhalten.
  • Eine entsprechende Resolution des UN-Sicherheitsrats wurde einstimmig angenommen.

Der UN-Sicherheitsrat fordert, dass keine Waffen mehr an kriminelle Banden in Haiti geliefert werden. Eine entsprechende Resolution, die auch eine Verlängerung der UN-Mission im Land bis zum 15. Juli 2023 vorsieht, wurde am Freitag (Ortszeit) in New York einstimmig angenommen.

Bei Bandenkämpfen in Port-au-Prince sind in knapp einer Woche nach Angaben einer UN-Behörde 99 Menschen gestorben und 135 verletzt worden. «Mindestens 2500 Menschen mussten aufgrund der Kämpfe aus ihren Häusern fliehen», hiess es in einer Mitteilung des lokalen UN-Büros. Es kam in Haiti auch zu Versorgungsengpässen. Die schwer bewaffneten Banden in Cité Soleil – einer dicht besiedelten Armensiedlung in Port-au-Prince – kämpfen um Territorium.

Haiti hat ein Problem mit kriminellen Banden. - keystone

Der Rat sende auch eine klare Botschaft an die politischen Akteure, sagte Mexikos UN-Botschafter Juan Ramón de la Fuente. Ein Jahr nach der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse ist noch kein Nachfolger gewählt worden. Die USA und Mexiko hatten den Resolutionsentwurf vorgelegt.