Merz bietet Trump enge Zusammenarbeit an

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Keystone-SDA, DPA

USA,

Der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz ist in die USA gereist. «Wir verdanken den Amerikanern viel», sagt er zu Donald Trump.

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Friedrich Merz trifft sich mit Donald Trump. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschlands Kanzler Friedrich Merz ist zu Besuch im Weissen Haus.
  • Donald Trump lobt ihn als «sehr respektierten Mann».
  • Merz bietet dem US-Präsidenten eine enge Zusammenarbeit an.

US-Präsident Donald Trump hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu Beginn ihres bilateralen Treffens im Weissen Haus zu dessen jüngstem Wahlsieg gratuliert.

Der Kanzler sei ein «sehr respektierter Mann» und habe «eine tolle Wahl» gewonnen, sagte Trump vor Journalisten in seinem Amtszimmer, dem Oval Office. Er freue sich, den Kanzler zu treffen. Merz sei «schwierig», aber ein grossartiger Vertreter Deutschlands, sagte Trump.

Merz: «Verdanken Amerikanern viel»

Merz hat US-Präsident Donald Trump eine enge Zusammenarbeit angeboten. «Wir haben in unserer Geschichte so viel gemeinsam. Wir verdanken den Amerikanern viel. Das werden wir nie vergessen», sagte der CDU-Chef bei einem Treffen mit Trump im Weissen Haus in Washington.

Merz kam auf die deutsche Herkunft von Trumps Familie zu sprechen und sagte, dies sei «eine sehr gute Grundlage für eine enge Zusammenarbeit zwischen Amerika und Deutschland».

Trump Merz
Für Merz ist der erste Besuch im Weissen Haus als Bundeskanzler. - dpa

Merz dankte Trump für die Gastfreundschaft und für die Gelegenheit, im Gästehaus der US-Regierung übernachtet zu haben. «Das ist ein grossartiger Ort», sagte Merz. Der Kanzler erinnerte daran, dass er 1982 zum ersten Mal im Weissen Haus gewesen sei, als der damalige Präsident Ronald Reagan im Amt gewesen sei.

Merz schenkt Trump Geburtsurkunde seines deutschen Vorfahren

Merz hat US-Präsident Donald Trump bei seinem Washington-Besuch eine Kopie der historischen Geburtsurkunde von dessen Grossvater Friedrich geschenkt. Dieser war 1869 in Kallstadt in der Pfalz geboren worden und später in die USA ausgewandert.

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Merz schenkt Trump die Geburtsurkunde von dessen Grossvater. - keystone

Der CDU-Politiker übergab Trump das gold gerahmte Gastgeschenk zu Beginn des bilateralen Treffens im Oval Office.

Trump vergleicht Ukraine und Russland mit kleinen Kindern

Trump hat die Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine in seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach eigenen Angaben mit einem Streit zwischen kleinen Kindern verglichen.

Er habe Putin gestern eine Analogie genannt, sagte Trump beim Treffen mit Merz im Weissen Haus in Washington. Manchmal sehe man zwei kleine Kinder, die sich hassten und wie verrückt stritten. Manchmal sei es besser, sie eine Weile kämpfen zu lassen und sie dann auseinanderzuziehen.

Er habe zu Putin gesagt, dass dieser vielleicht weiter kämpfen und viel leiden müsste, denn beide Seiten würden viel leiden, bevor sie auseinandergezogen werden könnten, so Trump. Er würde gerne sofortigen Frieden haben, aber den gebe es nicht.

Trump beantwortet Frage um Russland-Sanktionen nicht direkt

Trump sieht Merz bei den Bestrebungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs an seiner Seite. Genau wie er würde Merz gerne sehen, dass die Kämpfe aufhörten, sagte Trump. Sie beide seien unglücklich darüber, dass sich dies aktuell nicht abzeichne. Aber an irgendeinem Punkt würde das «Blutvergiessen» ein Ende finden, gab sich Trump optimistisch.

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Friedrich Merz und Donald Trump sprechen im Oval Office des Weissen Hauses. - keystone

Die Frage, ob er bereit sei, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen, beantworte Trump nicht direkt. Er sei derjenige gewesen, der die umstrittene Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 gestoppt habe, sagte er stattdessen. Er betonte, dass die USA sehr viel Öl und Gas hätten. Er sei sich sicher, dass er und Merz heute darüber sprechen würden.

Merz hat Trump aufgefordert, gemeinsam mit Deutschland und Europa an einem Ende des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zu arbeiten. Amerika sei «in einer sehr starken Position, um in diesem Krieg etwas zu unternehmen und ihn zu beenden», sagte der Kanzler.

Merz erhält Kompliment für sein Englisch

Merz hat ein Kompliment für seine Sprachkenntnisse bekommen. Er spreche so gutes Englisch, sagte Trump an seinen Gast gewandt und fragte: «Würden Sie sagen, es ist so gut wie Ihr Deutsch?» Merz antwortete auf Englisch, es sei nicht seine Muttersprache. Aber er versuche, fast alles zu verstehen und so gut zu sprechen, wie er könne.

Zuvor hatte der Kanzler auf Bitten der Journalisten einige wenige Sätze auf Deutsch gesagt und sich für den freundlichen Empfang im weltbekannten Oval Office bedankt. «Ich freue mich sehr, hier zu sein und wir bereiten eine Vertiefung unserer Zusammenarbeit vor.»

Trump sieht deutsche Verteidigungsausgaben «positiv»

Trump hat sich grundsätzlich positiv zu den gestiegenen Verteidigungsausgaben Deutschlands geäussert. «Ich weiss, dass Sie jetzt mehr Geld für die Verteidigung ausgeben – und zwar ziemlich viel mehr. Das ist eine positive Sache», sagte er.

Konkret zu Prozentzahlen wollte er sich aber nicht äussern. Darüber habe er mit Merz bisher nicht viel gesprochen.

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Trump sieht die deutschen Verteidigungsausgaben «positiv». - keystone

Zugleich verwies der Republikaner auf historische Bedenken gegenüber einer deutschen Aufrüstung.

Wenn man ihm heute erkläre, Deutschland investiere mehr in die Verteidigung, frage er sich manchmal: «Oh, ist das eine gute oder eine schlechte Sache?» Insgesamt halte er die Entwicklung aber für richtig – «zumindest bis zu einem gewissen Punkt», sagte Trump und scherzte: «Es wird einen Moment geben, da sage ich: Bitte nicht noch mehr aufrüsten.»

Kommentare

User #6096 (nicht angemeldet)

Frage mich ernsthaft, wann unser SVP Parmelin in Begleitung von KKS von Trump ins Oval Office eingeladen und ihre Geschenke übergeben dürfen. Bisher schafften sie es trotz Bückling nicht in die Trump -Show. Die Schweiz kam lediglich auf die schwarze Liste der Währungsmanipulation, ohne Einfluss auf die Zölle.

User #2044 (nicht angemeldet)

Hier so ein Altersheim-Foto, wie ich anderswo schon erwähnte.

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