Hurrikan Ian: Wissenschaftler fliegen «ins Auge» des Sturms

In Florida (USA) sorgte Hurrikan Ian am Mittwoch für grosse Verwüstungen. Mitten während des heftigen Unwetters flogen Wissenschaftler in die Mitte des Sturms.

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Twitter/@TheAstroNick - Videoaufnahmen zeigen, wie turbulent der Flug zum Hurrikan Ian war.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Bundesstaat Florida wurde hart von Hurrikan Ian getroffen.
  • Der Wirbelsturm hatte Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde.
  • Ein Wissenschaftler-Team ist trotzdem ins Auge des Hurrikans geflogen.

Hurrikan Ian hat im Südwesten Floridas grosse Verwüstungen angerichtet. Zahlreiche Häuser stehen unter Wasser, rund zwei Millionen Menschen hatten lange keinen Strom. Mittlerweile wurde der Hurrikan auf die niedrigste Stärke herabgestuft.

Einer, der das Unwetter aus der Luft beobachten konnte, ist Luftfahrtingenieur Nick Underwood. Zusammen mit seinem Team flog der Hurrikan-Jäger am Mittwoch mitten in den Wirbelsturm.

Das Flugzeug kreiste während mehrerer Stunden über dem Auge des Sturms, um eine experimentelle Drohne auszusetzen. Der Weg dorthin sei aber kein einfacher gewesen, sagt der Wissenschaftler.

Hurrikan «Ian» aus dem Weltall betrachtet. - Keystone

«Dieser Flug zu Hurrikan Ian war der schlimmste, den ich je mitgemacht habe. Ich habe noch nie so viele Blitze in einem Auge gesehen», schreibt Underwood auf Twitter. In seinen sechs Jahren im Beruf habe er nie solche extremen Bewegungen gespürt.

Es ginge ihnen aber gut, versicherte der US-Amerikaner in einem darauffolgenden Video.

Hurrikan-Jäger liefern wichtige Daten für Prognosen

Underwood betonte, dass Hurrikan-Jagdflüge einen Auftrag haben: «Wir tun das nicht zum Spass. Wir fliegen dorthin, um Daten über den Sturm zu sammeln, die die Menschen am Boden schützen können.»

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Ein Grossteil der Sturmprognosen basiert nämlich auf der Arbeit der mutigen Forschenden, die sich regelmässig in Wirbelstürme begeben. Der Flug zu Hurrikan Ian habe Potenzial für neue und interessante Datensätze gehabt, erklärt der US-Forscher.

Im Auge von Hurrikan Ian sorgten die vielen Blitze für eine Menge Licht. - Twitter/@TheAstroNick

Von der Helligkeit der Blitze sind Underwood und sein Team besonders überrascht worden. Obwohl der Flug mitten in der Nacht stattgefunden hat, ist es im Auge des Hurrikans hell wie am Tag.

Nach dem Flug ist Underwood zufrieden: «Wir sind alle sehr beeindruckt. Das System hat grossartig funktioniert».