Gesundheit Aargau: Das sind die Grundlagen der Ersten Hilfe

Marcel Winter
Marcel Winter

Aarau,

Im Ernstfall ist jeder verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Doch wissen Sie eigentlich, was das bedeutet? Hier erklären wir es.

Gesundheit Aargau
Die Grundlagen der Ersten Hilfe kann jeder erlernen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Unterlassene Hilfeleistung wird mit Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft.
  • Doch: Laut einer Umfrage traut sich nur jeder Zweite zu, Erste Hilfe zu leisten.

Ein schwerer Verkehrsunfall, ein Herzinfarkt beim Spaziergang, ein Sturz bei der Bergwanderung: Es gibt zahlreiche Szenarien, in denen Erste Hilfe lebensrettend sein kann. Doch viele Menschen wissen nicht, was sie tun müssen.

Mussten Sie schon einmal Erste Hilfe leisten?

Erste Hilfe leisten ist Pflicht

Wenn Sie einen verunfallten Menschen sehen und keine Erste Hilfe leisten, können Sie sich nach Artikel 128 des Strafgesetzbuches strafbar machen. Je nach Situation kann unterlassene Hilfeleistung mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden.

Notfall
Was im Notfall zu tun ist, wissen viele oft nicht. - Depositphotos

Dennoch sind viele Menschen verunsichert, was im Notfall zu tun ist: Laut einer grossen Umfrage des Schweizerischen Roten Kreuzes fühlen sich nur acht Prozent der Befragten sehr sicher, ausreichend Hilfe leisten zu können. 51 Prozent, also die Mehrheit, fühlen sich eher unsicher oder sehr unsicher.

Die Grundlagen der Ersten Hilfe: Das Ampelschema

Als erste Orientierung dient das sogenannte Ampelschema. Rot steht dabei für Schauen und die Situation erfassen. Was ist überhaupt geschehen?

Greift sich jemand ans Herz und bricht zusammen, ist die Lage eindeutig. Bei einem Verkehrsunfall sieht das schon anders aus. Darum steht Gelb im nächsten Schritt für Denken und die Situation analysieren. Besteht Gefahr für Helfende, erlischt die Verpflichtung zum Helfen.

Grundlagen
Die Grundlagen der Ersten Hilfe sind nach dem Ampelschema aufgelistet. - Depositphotos

So dürfen Sie keine stark befahrene Strasse betreten, auch wenn dort eine verletzte Person liegt. Schliessen Sie Gefahren für sich selbst und andere Personen zunächst aus.

Erst dann folgt mit Grün das Handeln und die Absicherung der Unfallstelle. Bei einem Verkehrsunfall stellen Sie ein Warndreieck auf. Ist es zu einem Arbeitsunfall durch laufende Maschinen gekommen, stellen Sie die Maschinen ab. Erst dann leisten Sie tatsächliche Nothilfe.

Gesundheit Aargau: Hilfsdienste rufen und andere Menschen einbeziehen

Im Idealfall sind andere Menschen anwesend, sodass Sie die Arbeit direkt aufteilen können. Ein oder zwei Personen sichern die Unfallstelle.

Notfall
Gesundheit Aargau: Im Notfall sollte bei Verletzungen immer der Profi gerufen werden. - Depositphotos

Eine dritte Person alarmiert den Notruf. Dies ist in der Regel die 144 für die Sanität. Bei Verkehrsunfällen können Sie auch die Polizei unter 117 alarmieren. Im Gebirge ist die Rega zuständig, die Sie unter 1414 erreichen.

Bereiten Sie sich auf die Fragen vor, die Ihnen die Notrufzentrale stellen könnte. Geben Sie zum Beispiel die Zahl der an einem Verkehrsunfall beteiligten Autos und anderer Parteien an.

Hat sich der Notfall in einem Gebäude ereignet, schildern Sie, wie die Rettungsdienste zum richtigen Ort gelangen. Gibt es (bei Schwerverletzten) eine Landemöglichkeit für den Rettungshubschrauber?

Erste Hilfe bei verletzten Personen leisten

Wenn Sie einer verunfallten Person helfen wollen, orientieren Sie am weltweit bekannten ABCD-Schema: Prüfen Sie zunächst die Atmung (A – Airways). Kann der Patient selbstständig atmen oder müssen Sie ihn beatmen (B – Breathing)? Fühlen Sie als Nächstes den Puls. Ist der Kreislauf schwach, müssen Sie das Herz in Gang bringen (C – Circulation).

ABCD-Schema
Das weltweite ABCD-Schema ist ein Leitfaden für die Erste Hilfe. - Depositphotos

Dazu führen Sie die sogenannten Thoraxkompressionen durch. Mit beiden Händen drücken Sie 30 Mal in regelmässigen Abständen auf die Brust der Person. Drücken Sie etwa fünf Zentimeter tief.

Dann beatmen Sie sie wieder zweimal und wechseln erneut zu den Kompressionen. Wichtig: Achten Sie darauf, dass Ihr Gewicht zwischen dem Drücken der Brust auf der Person lastet: Die Lungen müssen sich ausdehnen können.

Den AED richtig anwenden

In der Schweiz gibt es mittlerweile mehrere Tausend öffentlich zugängliche Defibrillatoren. Diese heissen offiziell AED (Automatischer Externer Defibrillator) und sind das D im ABCD-Schema. Auch Laien dürfen und sollten diese Geräte im Notfall anwenden.

Ihnen legt stets eine einfache Bedienungsanleitung bei. Auf der Website «Defikarte.ch» sind Standorte in der ganzen Schweiz vermerkt, natürlich auch im Aargau.

Defibrillator
Bei Herz-Kreislauf-Stillständen kommt häufig ein Defibrillator zum Einsatz. - keystone

Ist die Reanimation gelungen oder nicht erforderlich, bringen Sie die verunfallte Person in die stabile Seitenlage. Der Mund wird so zur tiefsten Stelle des Körpers.

Blut oder Erbrochenes kann abfliessen und verhindert ein Ersticken. Die Atemwege bleiben frei. Warten Sie dann bei der Person auf das Eintreffen der Hilfskräfte.

Kommentare

User #2730 (nicht angemeldet)

Ich rufe immer nach Gabi

User #1286 (nicht angemeldet)

Die Grundlagen sind, den erste Helferkurs den Ausweis zu erhalten. Um dann später bei.einem Notfall davon zu laufen oder davon zu fahren. Jenachdem. Sehe es immer häufiger.

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