Darum kommt Samsung nicht so schnell ins Wanken

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Südkorea,

Der Samsung-Konzern kämpft an vielen Fronten. Weil er breit aufgestellt ist, kann er Dämpfer einstecken. Eine Analyse.

Samsung
Das Logo des Smartphone-Herstellers Samsung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Samsung kämpft mit mehr Konkurrenz im Smartphone-Bereich.
  • Der Gewinn von Samsung Electronics ist im ersten Quartal eingebrochen.
  • Zur Samsung-Gruppe gehören Versicherer, Schiffsbauer und Bauunternehmen.

Es sind Zahlen, die Analysen leer schlucken lassen. Im ersten Quartal hat Samsung Electronics einen massiven Gewinneinbruch erlitten.

Um happige 57 Prozent ist der Quartalsgewinn zurückgegangen. Unter dem Strich bleiben den Südkoreanern umgerechnet 4,4 Milliarden Franken. Der Umsatz ging um 14 Prozent zurück.

Der Konzern bestätigt damit seine Gewinnwarnung. Allerdings sind die Zahlen schlechter als erwartet.

Samsung Smartphone
Das Samsung Galaxy Fold. - DPA

Das Unternehmen kämpft an mehreren Fronten. Im Geschäft mit Displays und Smartphones macht Huawei den Koreanern das Leben schwer. Zudem klagt der Konzern über zu wenig Ertrag mit Speicherchips.

Weniger Gewinn, Produktlancierung verschoben

Kommt noch dazu, dass der Konzern den Start des Prestige-Produkts Galaxy Fold wegen technischen Problemen verschieben musste.

Gewiss: Der Konzern steht vor grossen Herausforderungen. Doch wäre Apple mit solchen Problemen konfrontiert, ginge die Angst um.

Der US-Konzern ist stark abhängig vom Smartphone. Um zu diversifizieren, will das Unternehmen im Dienstleistungs-Bereich wachsen.

Die Südkoreaner haben das nicht nötig, sondern sind schon seit jeher sehr breit aufgestellt. Selbst die Tochter Samsung Electronics hat mehrere Standbeine.

Samsung TV
Im TV-Bereich ist Samsung Marktführer. - Keystone

Bekannt sind Smartphones und Fernseher. In beiden Bereichen sind die Koreaner Marktführer. Dick drin ist der Konzern auch bei Kameras, Kühlschränken und Staubsaugern.

Doch die Elektronik-Sparte stellt auch Komponenten her: etwa SSD-Speicher, Kamera-Sensoren oder LCD-Displays. Diese werden auch an die Konkurrenz verkauft.

Samsung ist dick im Schiffsbau

Und das ist nur die Elektronik-Sparte. Samsung Heavy Industries ist der zweitgrösste Schiffsbauer der Welt. Der Konzern mischt mit der Samsung Engineering und C&T die Bau-Branche auf.

Samsung Schiff
Auch von Samsung: Das Containerschiff Hanjin Korea. - Keystone

Damit nicht genug. Die Versicherungs-Tochter Samsung Life Insurance alleine setzt 28 Milliarden Dollar jährlich um.

Wie gut sich diese Diversifizierung auszahlt, hat das Debakel um das Galaxy Note 7 bewiesen. Wegen Brandgefahr musste der Konzern aller Geräte zurückrufen. Die Produktion wurde komplett eingestellt.

Der Konzern konnte sein Flaggschiff nicht verkaufen. Trotzdem verbuchte das Unternehmen 2016 einen Rekord-Gewinn. Grund: Glänzende Geschäfte mit Speicherchips und Bildschirmen.

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