In Südkorea wurden drei ehemalige Geheimdienstvorstehende verurteilt, weil sie eigenmächtig Gelder an die frühere Präsident Südkoreas überwiesen hatten.
Die drei Angeklagten Lee Byung Kee, Lee Byung Ho und Nam Jae Joon wurden vom südkoreanischen Gericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Die drei Angeklagten Lee Byung Kee, Lee Byung Ho und Nam Jae Joon wurden vom südkoreanischen Gericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die drei Verurteilten erhielten drei- beziehungsweise dreieinhalbjährige Haftstrafen.
  • Insgesamt sollen sie rund drei Millionen Franken für Präsidentin Park unterschlagen haben.
  • Diese wurde im März 2017 wegen eines Korruptionsskandals des Amtes enthoben.

Das Seouler Bezirksgericht befand die drei früheren Direktoren des staatlichen Geheimdienstes am Freitag für schuldig, an die frühere Präsidentin Park Geun Hye monatlich hohe Summen überwiesen zu haben. Insgesamt hätten sie so rund drei Millionen Franken zweckentfremdet, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtet. Das Geld sei für spezielle Aktivitäten der Behörden bestimmt gewesen

Ihr haben sie das Geld zugeschoben: Ex-Präsidentin Park Guen Hye.
Ihr haben sie das Geld zugeschoben: Ex-Präsidentin Park Guen Hye. - Keystone

Von den drei früheren Geheimdienstchefs erhielten Lee Byung Kee und Lee Byung Ho eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren. Gegen den dritten, Nam Jae Joon, der bereits wegen illegaler Einmischung in die Präsidentenwahl von 2012 in Haft sitzt, wurde eine dreijährige Freiheitsstrafe verhängt. Das Gericht sprach die drei laut Yonhap indes vom Vorwurf der Bestechung frei. Sie hätten zwar dem Staat Verluste zugefügt, indem sie Geld illegal abgezweigt und an das Präsidialamt überwiesen hätten. Doch sei es schwierig nachzuweisen, dass sie bestimmte Gegenleistungen von Park erwartet hätten.

Park wurde im April dieses Jahres zu einer Haftstrafe von 24 Jahren wegen Korruption und anderer Vergehen verurteilt. Im März 2017 wurde Park – erstes demokratisch gewähltes Verfassungsoberhaupt – als Folge eines Korruptionsskandals vom Verfassungsgericht vorzeitig des Amtes enthoben.

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