Südkoreas Ex-Präsident Lee Myung Bak ist wegen Korruption von der Staatsanwaltschaft vorgeladen worden. Auch Samsung soll in den Fall verwickelt sein.
Lee Myung Bak wird Korruption vorgeworfen.
Lee Myung Bak wird Korruption vorgeworfen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dem südkoreanischen Ex-Präsidenten wird Korruption vorgeworfen.
  • Lee Myung Bak wurde von der Staatsanwaltschaft vorgeladen.
  • Seine Nachfolgerin steht derzeit wegen Korruption vor Gericht.

Südkoreas Staatsanwaltschaft will den früheren Präsidenten Lee Myung Bak wegen Korruption und anderer Vorwürfe vernehmen. Die Bezirksstaatsanwaltschaft habe den 76-jährigen Lee als Tatverdächtigen vorgeladen, berichteten südkoreanische Sender und Zeitungen am Dienstag. Das Verhör ist für Mittwoch der nächsten Woche geplant. Der frühere Unternehmensmanager und Bürgermeister von Seoul war von 2008 bis 2013 Präsident.

Ermittelt wird in mehreren Fällen von Korruption, in denen auch Verwandte und frühere Berater des konservativen Politikers sowie Konzerne wie Samsung verwickelt sein sollen. Lee steht unter anderem im Verdacht, einen Autozulieferer, der unter dem Namen seines älteren Bruders betrieben wird, dazu genutzt zu haben, geheime Fonds anzuhäufen. Lee Myung Bak soll der wahre Besitzer der Firma sein.

Der Samsung-Konzern soll laut «The Korea Times» sechs Milliarden Won (4,5 Millionen Euro) an Gebühren für eine Anwaltskanzlei in den USA übernommen haben, die das Unternehmen der Lees in einem Rechtsstreit vertreten hatte. Samsung sei ebenfalls Klient der Kanzlei gewesen.

Auch soll Lee hohe Geldbeträge vom früheren Chef der Finanzgruppe Woori Financial Group und vom Geheimdienst erhalten haben. Lee hatte die Vorwürfe bestritten und die Ermittlungen als «politische Rache» der jetzigen linksliberalen Regierung bezeichnet. Derzeit steht Lees Nachfolgerin an der Staatsspitze, Park Geun Hye, wegen Korruption und anderer Vorwürfe vor Gericht. Park wurde im März des vergangenen Jahres des Amtes enthoben.

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