Aleksander Kilde und Marco Schwarz sprechen über ihre Verletzungen – und sind sich dabei einig: Im Ski-Weltcup braucht es Massnahmen.
Aleksander Kilde arbeitet an seinem Comeback. - Instagram/@akilde

Das Wichtigste in Kürze

  • Die verletzten Ski-Stars Kilde und Schwarz fordern mehr Sicherheit im Weltcup.
  • Schwarz will, dass «schnittfeste Unterwäsche Pflicht wird».
  • Kilde sieht beim Drumherum an den Rennen Verbesserungspotenzial.
Ad

Aleksander Kilde und Marco Schwarz sind nur zwei von zahlreichen Ski-Stars, die sich in diesem Winter verletzt haben. Kilde stürzte im Januar in der Lauberhorn-Abfahrt schwer und zog sich eine Schnittwunde an der Wade sowie eine Schulterverletzung zu.

Schwarz riss sich im Dezember bei einem Sturz in der Bormio-Abfahrt das Kreuzband. Mittlerweile befinden sich beide mitten in der Reha.

In der Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» sprechen die beiden über ihren Heilungsverlauf. Und diskutieren, in welche Richtung sich der Ski-Sport entwickeln sollte.

Aleksander Kilde – völlig erschöpft – stürzt kurz vor dem Ziel der Lauberhorn-Abfahrt heftig. - SRF

«Es schaut jetzt schon viel besser aus als zum Zeitpunkt, als ich noch im Rollstuhl war», sagt Kilde. Lange habe er Mühe gehabt, positiv nach vorne zu blicken.

Jetzt motiviere ihn vor allem Freundin Mikaela Shiffrin. Sie habe mit ihrem Sieg beim Comeback am Sonntag im Are-Slalom gezeigt, dass man nach einer Verletzung wieder aufstehen könne. «Das ist auch mein Ziel», so der Norweger.

Denken Sie, dass Aleksander Kilde in den Weltcup zurückkehren wird?

Schwarz auf der anderen Seite hat seinen Sturz schon lange abgehakt. «Ich habe schon im Fangnetz gemerkt, dass das mehrere Monate dauern wird, bis ich wieder zurück bin», so der Österreicher. «Ich denke deshalb nicht mehr gross darüber nach.» Er habe in der Reha von Anfang an ein «positives Mindset» gehabt, was ihm geholfen habe.

«Schnittfeste Unterwäsche muss Pflicht werden»

Neben ihren persönlichen Schicksalen beschäftigen sich die beiden auch mit den Entwicklungen im Weltcup. Vor seinem Sturz war schnittfeste Unterwäsche für Kilde kein Thema. Jetzt sieht er es anders – vor allem an den Unterschenkeln könne es durchaus sinnvoll sein.

Schnittfeste Unterwäsche
So sieht schnittfeste Unterwäsche aus. - Servus TV

Schwarz geht noch einen Schritt weiter. «Schnittfeste Unterwäsche muss Pflicht werden – insbesondere nach Kildes Verletzung», fordert der 28-Jährige. Schliesslich führe man auf nächste Saison hin auch die Airbag-Pflicht ein.

Hinsichtlich eines Obligatoriums für schnittfeste Unterwäsche sieht Kilde aber ein Problem: «Man kann sich mit solcher Unterwäsche nicht so gut bewegen, man fühlt sich steif.» Schwarz pflichtet bei, ist aber dennoch der Meinung: «Ich denke, man muss da einen Kompromiss eingehen, um einen weiteren Schritt in Richtung mehr Sicherheit im Ski-Sport zu machen.»

Kilde Schwarz
Die Ski-Stars Aleksander Kilde (2. v. l.) und Marco Schwarz (3. v. l.) fordern in der Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» mehr Sicherheit im Weltcup. - Servus TV

Aber nicht nur in diese Richtung sollen sich Dinge ändern. Auch das Drumherum an den Rennen müsse überdenkt werden. «Wenn man auf dem Podest steht, sind am Abend bis zu zwei Stunden verplant. Man kann sich so nicht gut für den nächsten Tag regenerieren», hält Kilde fest. Deshalb sei es wichtig, nicht nur den Rennkalender zu diskutieren, sondern auch das Abendprogramm der besten Athleten.

«In Wengen oder den dicht gedrängten Wochen kommt schon sehr viel zusammen», fügt Schwarz an. «Es fehlt dann schon die Zeit, um sich so zu erholen, wie es der Körper braucht.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Mikaela ShiffrinAleksander KildeLauberhornAbfahrtSlalomSki