Seilpartnerin: Dahlmeier wurde von riesengrossem Stein getroffen

Keystone-SDA
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Deutschland,

Die Seilpartnerin von Laura Dahlmeier erzählt, dass die Biathletin von einem Stein getroffen wurde. Eine halbe Stunde war vielleicht entscheidend.

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Die Sportwelt trauert um die mehrfache Biathlon-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Laura Dahlmeier. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Tod von Laura Dahlmeier spricht ihre Seilpartnerin.
  • Sie sei von einem Stein getroffen und gegen eine Wand geschleudert worden.
  • Sie habe sich nicht mehr bewegt und sei unerreichbar gewesen.

Am dritten Tag nach dem tödlichen Unglück der deutschen Ex-Biathletin Laura Dahlmeier in Pakistan hat ihre Seilpartnerin Details zum Hergang geschildert.

«Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengrosser Stein getroffen hat, und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde. Von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt», schilderte Marina Krauss in einer Presserunde in der Stadt Skardu.

Eine halbe Stunde war vielleicht entscheidend

«Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen», sagte die Bergsteigerin, die bei dem Unglück am Montag selbst unverletzt blieb. Es sei für sie nicht möglich gewesen, sicher an die Unglücksstelle zu kommen. Die einzige Möglichkeit, Dahlmeier zu helfen, sei gewesen, den Helikopter zu rufen.

«Wir wussten, dass wir das technisch auf jeden Fall draufhaben, dass laut der Wettervorhersage und wenn wir eben in der Nacht starten, dass es alles machbar ist», sagte ihre Seilpartnerin über die Vorbereitung auf den Laila Peak in Pakistan.

Dennoch brachen die beiden Bergsteigerinnen die Besteigung vor dem Erreichen des 6069 Meter hohen Gipfels auf 5700 Metern Höhe ab. Während des Abseilens wurde Dahlmeier von dem Steinschlag getroffen. Das Unglück sei an der dritten Abseilstelle geschehen, sie selbst sei bereits unten gewesen. Dahlmeier habe als Zweite abgeseilt, berichtete die Seilpartnerin.

Leichnam wird vorerst nicht geborgen

Pakistanische Behörden werden vorerst keinen weiteren Bergungsversuch in die Wege leiten. Damit will das Rettungsteam den Wunsch der verunglückten Sportlerin respektieren, wonach niemand sein Leben riskieren soll, um sie zu bergen.

Bist du gerne in den Bergen?

Auch das Management der Sportlerin erklärte, aufgrund der aktuell vorherrschenden Gefahren am Laila Peak werde in Abstimmung mit dem Alpine Club of Pakistan (ACP) der Leichnam nicht geborgen. «Die Angehörigen werden im Austausch mit den Behörden vor Ort die Situation am Laila Peak beobachten. Sie halten es sich offen, eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen.»

Lebloser Körper von Helikopter aus gesichtet

Bisherige Bergungsversuche waren aufgrund widriger Wetterbedingungen gescheitert. Bei einem Überflug mit dem Hubschrauber wurde laut dem deutschen Alpinisten Thomas Huber und einem pakistanischen Regierungssprecher Dahlmeiers lebloser Körper gesichtet.

Dieser habe sich in einem schwierigen Terrain befunden, was im Falle einer Bergung eine hohe Gefahr für das Rettungsteam bedeutet hätte.

Huber war Teil des Rettungsteams. «Als erfahrene Bergsteiger haben wir uns entschieden, nicht zu gehen», sagte der Bayer. Auch der pakistanische Behördensprecher schilderte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass eine Bergung aufgrund des widrigen Terrains gescheitert sei.

Trauer in Garmisch-Partenkirchen und bei Freunden

Viele Bergsteiger trifft Dahlmeiers Tod schwer. «Für die Welt war sie eine erfolgreiche Sportlerin, für uns eine gute Freundin», sagte Huber. In Dahlmeiers Heimat im bayerischen Garmisch-Partenkirchen ist die Trauer gross.

Vom lokalen Alpenverein hiess es, dass Dahlmeiers Eltern auf dem Weg nach Pakistan seien. Dazu gab es vom Management zunächst keine Angabe.

«Laura Dahlmeier war für uns Garmisch-Partenkirchener nicht nur eine weltweit bekannte Spitzensportlerin, die unglaubliche Erfolge eingefahren hat, sondern sie war vor allen Dingen auch Mitglied der Ortsgesellschaft», sagte Bürgermeisterin Elisabeth Koch.

«Sie hat aktiven Bergwachtdienst geleistet, das ist ein Dienst am Nächsten. Sie war dabei, wenn Menschen aus Notsituationen im Hochgebirge geborgen werden mussten. Das war die Laura. Und so sehe ich sie.» Sie habe «unserem Ort so unheimlich viel geschenkt».

Passionierte Bergsteigerin

Nach dem frühen Ausstieg aus der Karriere als Biathletin 2019 waren die Berge Dahlmeiers grosse Leidenschaft. Die Biathlon-Olympiasiegerin galt als erfahrene und sehr risikobewusste Bergsteigerin, war staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin sowie aktives Mitglied der Bergwacht.

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