Mit seinen Visionen eckt Johan Eliasch (60) vielerorts an. Jetzt spricht der Präsident der FIS konkret über seine Pläne, den Skisport zu revolutionieren.
Johan Eliasch fis
Johan Eliasch ist seit Sommer 2021 Präsident des Internationalen Ski-Verbands (FIS). - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • FIS-Präsident Johan Eliasch plant Weltcuprennen in China.
  • Der Skisport soll weltweit an Popularität gewinnen, fordert der 60-Jährige.
  • Des Weiteren will der Schwede die Vermarktung der TV-Rechte zentralisieren.

Seit seinem Amtsantritt im Sommer 2021 ist Johan Eliasch als Präsident der FIS umstritten. Seine Bestrebungen, den Ski-Weltcup zu reformieren, stossen bei Athleten und nationalen Verbänden auf Kritik.

Im Interview mit der Bilanz hat sich der britisch-schwedische Geschäftsmann nun über seine Visionen für den Skisport geäussert.

FIS
Johan Eliasch (r.) bei den Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel mit Lindsey Vonn (m.) und Arnols Schwarzenegger (l.). - keystone

Sein Ziel sei es, Skifahren und Snowboarden zu den nachhaltigsten, aufregendsten und integrativsten Sportarten der Welt zu machen, so Eliasch. «Dazu müssen wir den Skisport modernisieren und für jüngere Menschen attraktiver machen.»

Bald Weltcup-Rennen in China?

Man sollte sich darum nicht nur auf Zentraleuropa fokussieren, sagt der 60-Jährige. «Wir brauchen alle FIS-Disziplinen überall. Nach Olympia haben wir riesige Chancen in China, die müssen wir nutzen.»

In China liege dank den Olympischen Spielen die nötige Infrastruktur vor. Bei der FIS hoffe man, dass noch Lichtanlagen installiert werden. «Dann könnten wir dort Nachtrennen durchführen, die man hier in Europa und sogar den USA live verfolgen könnte.» Erste Rennen seien für die Saison 2024/25 geplant.

Marco Odermatt
Rasen Marco Odermatt & Co. im Weltcup bald auch in Asien die Pisten runter? - keystone

Auch in Amerika sieht Johan Eliasch Potenzial. «Wir haben es nie wirklich in den so wichtigen US-Markt geschafft. Das muss sich ändern. Es geht darum, unseren Sport zu globalisieren und ihn stärker ins Fernsehen und in die Onlinemedien zu bringen.»

Würden Sie Weltcup-Rennen in China begrüssen?

Die TV-Übertragungen sollen attraktiver werden, fordert Eliasch. Ein Vorbild dafür sind die Rennen in Kitzbühel, wo in diesem Jahr 50 Kameras im Einsatz waren. «Wir können noch einen Schritt weiter gehen, durch den stärkeren Einsatz von Drohnen und Telemetrie.»

FIS: TV-Rechte als Streitpunkt

Zudem strebt der Präsident der FIS schon länger eine Zentralvermarktung der Fernsehrechte an. Dadurch erhofft er sich mehr Geld. «Die Einnahmen wären so in etwa doppelt so hoch, wie sie derzeit sind», erklärt Eliasch.

FIS
Johan Eliasch, Präsident der FIS, ist umstritten. - keystone

Derzeit liegen die Rechte jedoch noch bei der Zuger Vermarktungsagentur Infront. «Der Status quo macht keinen Sinn mehr. Wir, der Internationale Ski- und Snowboardverband, dürfen nicht einmal ein Foto im Zielraum machen und es verwenden. Es geht also darum, die Kontrolle zu übernehmen und unser eigenes Schicksal zu bestimmen.»

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