Ist das Lauberhorn-Rennen in Gefahr?
Der Abstimmungskampf zu «No-Billag» ist so richtig lanciert, nun schlagen zum ersten Mal auch Grossveranstalter Alarm. Allen voran die Organisatoren des prestigeträchtigen Lauberhorn-Rennens. Befürworter von «No Billag» verstehen die Angst nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Organisatoren des Lauberhorn-Rennens halten «No-Billag» für eine Gefahr für das prestigeträchtige Rennen.
- OK-Präsident Urs Näpflin ist der Meinung, dass auch andere Sportverantstaltungen bei einem Ja in Probleme geraten könnten.
- Befürworter von «No-Billag» sehen keinen Grund zur Sorge und hoffen auf Private.
Das Lauberhorn-Rennen gehört im Ski-Zirkus zu einem der prestigeträchtigsten Rennen überhaupt. Jeweils Mitte Januar schauen Millionen von Menschen zu, wie die Ski-Stars den anspruchsvollen Kurs meistern. Die Bilder dazu, die werden vom «Schweizer Fernsehen SRF» produziert und ausgestrahlt.
Gemäss den Organisatoren ist die Zukunft des Rennens nun wegen der «No-Billag»-Initiative ungewiss. Gegenüber «Tele Züri», sagte Urs Näpflin, Ok-Präsident des Lauberhorn-Rennens, dass der Anlass mit den zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln an der Fernsehproduktion hänge. «Ohne Übertragung ist dieses Rennen in Frage gestellt und kann nicht durchgeführt werden.»

Das bedeutet in etwa so viel: Da die Sponsoren nicht via TV in jeder Stube zu sehen sein werden, würden sie abspringen und das 7 Mio. Franken Budget sei nicht mehr zu stemmen. Näpflin zeigt sich gegenüber dem Regionalsender zudem überzeugt, dass auch andere Sportarten leiden könnten. «Viele Veranstalter von Randsportarten, bei denen das SRF den Service Public publiziert, würden zu Verlierern.»
Befürworter setzen auf Private
Befürworter der «No-Billag»-Initiative, die der SRG die Gebühren verweigern will, bezeichnen die Angst des Sportveranstalters als «unbegründet». «Wir haben bisher gar keine Erfahrungen mit einem Markt gemacht», so der Zürcher SVP-Nationalrat Gregor Rutz zu «Tele Züri».

Zwar gibt Rutz zu, dass «Sachen» wie das Lauberhorn-Rennen vom SRF besser produziert werden könnte, «da es technisch aufwendiger ist». Bei anderen Sportübertragungen glaubt Rutz aber, dass es einen «Markt» geben würde. «Ein Schwingfest zum Beispiel, das könnten Private machen.» Im Fussball und im Ice-Hockey laufe das ja bereits so.
Verantwortung hat Swiss Ski
Beim Skifahren liegt die Verantwortung der Fernsehbilder letztendlich bei Swiss Ski, der Schweizer Verband garantiert gegenüber dem Internationalen, dass die Rennen live übertragen werden. Sollte das Schweizer Fernsehen diese Aufgabe in Zukunft nicht mehr übernehmen können, müsste Swiss Ski einen neuen Partner finden, oder die Rennen abgeben.