Swiss Volley startet mit bewährten Beachvolleyballteams in den neuen, verkürzten Olympischen Zyklus Richtung 2024 in Paris.
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Ein Beachvolleyball, - Swiss Volley

Swiss Volley startet mit bewährten Beachvolleyballteams in den neuen, verkürzten Olympischen Zyklus Richtung 2024 in Paris. Von den drei Teams in Tokio 2021 haben sich zwei entschieden, auch in den nächsten drei Jahren gemeinsam auf Punktejagd zu gehen. 

Die Olympia-Bronzemedaillengewinnerinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré ebenso wie die Europameisterinnen Tanja Hüberli und Nina Betschart wollen noch einmal drei Jahre alles geben, um auch in Paris gross aufzuspielen.

Etwas in ihrem Schatten, hat sich das Duo Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré im letzten Jahr weiterentwickelt – die beiden wollen an die Erfolge im 2021 anknüpfen. Für Laura Caluori sieht es etwas anders aus.

Sie hat sich in Absprache mit Swiss Volley entschieden, über den Winter in der Nationalliga A bei TS Volley Düdingen zu spielen. Inwiefern sie 2022 wieder im internationalen Beachvolleyball unterwegs sein wird, ist zurzeit noch offen.

«Youngster of the Year 2021»

Bei den Männern tritt Adrian Heidrich nach dem Rückzug von Mirco Gerson aus dem Leistungsbeachvolleyball neu mit dem «Youngster of the Year 2021» Leo Dillier an. Konstanz heisst es bei den zwei Teams Marco Krattiger und Florian Breer sowie Quentin Métral und Yves Haussener, die die nächste Saison erneut gemeinsam in Angriff nehmen.

Nach den bereits etablierten Teams im Elite-Nationalkader stehen bei den Frauen Menja Bentele («Youngster of the Year 2021») und Anna Lutz (bis Gstaad mit Laura Caluori auf der World Tour unterwegs) sowie Annik Stähli und Mara Betschart (gemeinsam Bronzemedaille am 1-Turnier in Nijmegen und Halbfinaleinzug an den Elite-Schweizermeisterschaften) am Übergang zum Profitum.

Bei den Männern sind dies Jonathan Jordan und Immanuel Zürcher (gemeinsam U23 Schweizermeister und Halbfinaleinzug an den Elite-Schweizermeisterschaften). 

Vom Nachwuchs zur Elite

Swiss Volley ist bestrebt ab 2022 ein Übergangskader für Athleten zu führen, die vom Alter her nicht mehr im Nachwuchs sind, aber Potential für einen erfolgreichen Schritt in den internationalen Beachvolleyball haben.

Für Sebastian Beck, Leiter Leistungssport Beachvolleyball, besteht ganz klar Bedarf für ein solches Gefäss: «Swiss Volley ist in der komfortablen Situation, im Elitebereich über etablierte Athletinnen und Athleten zu verfügen, die auch weiterhin auf höchster Ebene Beachvolleyball spielen wollen.

Dies macht es für den Nachwuchs nicht einfacher, da viele Plätze im Nationalen Trainingszentrum mit arrivierten Athleten besetzt sind. Mit dem neuen Kader wollen wir die nachrückenden Teams im Übergang vom Nachwuchs zur Elite stärken und sie so immer näher an die nationalen und internationalen Topteams heranführen.» 

Volleyball World Beach Pro Tour

Während es bei der Zusammensetzung der Teams wenig Veränderungen gibt, sieht es beim internationalen Beachvolleyball-Kalender ganz anders aus. Auf die Saison 2022 hin hat der Internationale Volleyballverband FIVB die Tour vollständig neu lanciert.

Dabei ersetzt die neu geschaffene Beach Pro Tour mit den drei Turnierkategorien Elite16, Challenge und Futures die bisherige World Tour. Bisher waren die Turniere mit Sternen kategorisiert, wobei Fünf-Sterne-Anlässe wie Gstaad die wichtigsten waren.

Gstaad zählt weiterhin zur höchsten Kategorie (Elite16), an denen neu pro Geschlecht nur noch die besten 16 Teams der Welt (bisher 32) teilnehmen dürfen und an denen es auch keine Qualifikationsturniere mehr gibt. Ausnahmen im Bereich der Tableaugrösse sollen gemäss Volleyball World, Tochterfirma des FIVB und Veranstalter der Tour, aber möglich sein – wovon auch das Heimturnier in Gstaad mit mehr Teams vor Ort profitieren möchte.

Die Ebene der Challenge-Turniere dient als eine Art Sprungbrett für die Elite16-Turniere. 24 Teams pro Geschlecht kämpfen an diesen um Punkte, um in der obersten Kategorie starten zu können.

Die Futures-Turniere sind angesetzt

Unterhalb der Challenge-Turniere sind die Futures-Turniere angesetzt, an denen 16 Teams pro Geschlecht starten können. Im Unterschied zu Elite16 können auf Ebene Challenge und Futures zusätzliche Teams in der Qualifikation starten.

Die neue Struktur der internationalen Tour stellt eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten dar. «Ich verstehe die Beweggründe für die neue Tourkonzeption und die Bestrebungen, die man von Seiten Volleyball World unternimmt, um eine grössere Reichweite für unseren Sport zu erzielen.

Der Leistungssport auf internationalem Topniveau kann jedoch meines Erachtens nur nachhaltig entwickelt werden, wenn der Unterbau und damit die Entwicklungs- als auch Verdienstmöglichkeit für junge und aufstrebende Teams gewährleistet ist», erklärt Sebastian Beck.

«Gemäss aktuellem Informationsstand ist dies nicht gegeben, der Gap zwischen Elite16 und Challenge ist zu gross. Aktuell fehlt es uns an Planungssicherheit und die zunehmende Komplexität des Toursystems birgt finanzielle Risiken. Dies lässt mich die Einführung der neuen Tour– zumindest zum heutigen Zeitpunkt – eher kritisch beurteilen.» 

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