Als bislang letzter französischer Tennisspieler gewann Yannick Noah 1983 die French Open. Karriere hat der Tennisspieler aber nicht nur auf dem Platz gemacht.
Yannick Noah
Yannick Noah (l.), Coach der Franzosen, jubelt mit Lucas Pouille über den Sieg über die Spanier. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Yannick Noah ist ein ehemaliger Tennis-Profispieler.
  • Er führte 2017 das Davis-Cup-Team als Kapitän zum Sieg.
  • Nach seiner Tenniskarriere startete Noah eine Karriere als Musiker.

Als Yannick Noah im Jahr 2015 zum zweiten Mal das Amt des französischen Davis-Cup-Kapitäns antrat, überraschte er die Tenniswelt. Er galt zu seiner aktiven Zeit als Unterhaltungsfachmann und bunter Vogel auf der globalen Tour. Nun setzte er plötzlich auf Autorität und Disziplin.

«Wir müssen uns auf ein Grundkonzept einigen. Wer dieses verletzt, der ist raus – ohne vorherige Warnung.» Das sagte der Chef der französischen Tennis-Nationalmannschaft damals.

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Yannick Noah ist ein ehemaliger französischer Tennisspieler und heutiger Popsänger mit kamerunischen Wurzeln. - Keystone

Rausgeflogen ist keiner, im Gegenteil: 2017 gewann Frankreich unter Noahs Anleitung zum zehnten Mal und erstmals seit 16 Jahren wieder die wichtigste Teamtrophäe im Tennis. Doch nicht nur wegen seiner sportlichen Meriten gilt Noah noch immer als einer der beliebtesten Franzosen in seinem Heimatland. Am Montag wird er 60 Jahre alt.

Heute jedoch verbinden vor allem jüngere Menschen den Sohn eines ehemaligen Profifussballers weniger mit dem Coupe des Mousquetaires. Den erhielt Noah 1983 für den Triumph bei den French Open. Sondern eher mit Pop-Chansons wie «Aux arbres citoyens», «Saga Africa» oder «Métisse».

Yannick Noah machte nach Tenniskarriere Musik

Der fünffache Vater liess seiner Karriere auf dem Platz eine nicht minder schillernde als Sänger folgen. Vor Jahren verglich er in dem Magazin «Reader's Digest» beide Extreme und sagte: «Ein Tennis-Match kannst du nicht geniessen. Du stehst unter einer extremen Anspannung.»

Die Emotionen auf der Bühne seien damit nur teilweise gleichzusetzen: «Sie sind nicht so stark, sanfter. Aber sie halten viel länger an.»

Skeptisch gegenüber Austragung der French Open

Seit seinem Rücktritt als Davis-Cup-Teamchef vor zwei Jahren ist es deutlich ruhiger geworden um den Mann mit den markanten Rasta-Locken. Vor wenigen Tagen jedoch meldete sich Noah in der Debatte um die Terminnot im Tennis wegen der Corona-Pandemie zu Wort. Er sei skeptisch, was die geplante Austragung der French Open im September betreffe. Das sagte Noah in der Sendung «Tout le sport» beim Sender France 3.

«Das wird kompliziert», sagte Yannick Noah und wartete für den Fall eines Turniers ohne Zuschauer nicht ganz ernstgemeinten Vorschlag auf. Jeder Spieler solle mit einem DJ auf den Platz kommen, sagte Noah und sagte schmunzelnd: «Und wenn ein Spieler einen Punkt macht, kann der DJ Geräusche einspielen. Entweder Musik oder Applaus.»

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