Der Arzt des Ungarischen Tennisverbands (MTSZ) soll während der Corona-Pandemie reihenweise falsche Bescheinigungen über negative PCR-Tests ausgestellt haben.
In einem Labor wird die Bearbeitung eines PCR-Tests vorbereitet. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa
In einem Labor wird die Bearbeitung eines PCR-Tests vorbereitet. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Ungarischen Tennis-Verband ist es zu einem Eklat gekommen.
  • Der Team-Arzt habe zahlreiche fiktive Corona-Tests ausgestellt.

Damit habe er Auslandsreisen von Tennisspielern, für das Davis-Cup-Team und Jugendmannschaften erleichtert, berichtete die Budapester Tageszeitung «Nepszava».

Der Tennisverband kündigte an, die Vorfälle zu untersuchen. Im Falle ihrer Bestätigung würden disziplinarrechtliche Schritte ergriffen und gegebenenfalls Strafanzeigen gegen die Verantwortlichen gestellt, hiess es in der Stellungnahme.

Die Budapester Semmelweis- Medizinuniversität beendete das Arbeitsverhältnis des bei ihr hauptberuflich tätigen Arztes. Sie entzog ihm ausserdem die Erlaubnis, den Tennisverband zu betreuen.

Der Arzt hatte die falschen Testergebnisse im Namen der Semmelweis-Universität ausgestellt, ohne die betroffenen Sportler auf das Coronavirus untersucht zu haben. «Nepszava» geht davon aus, dass der Skandal bis in die Spitze des Tennisverbands hineinreicht.

Dem Blatt liegt die E-Mail eines Funktionärs vor, der an Eltern gerichtet war, deren Kinder bei einem Wettkampf in Österreich antreten sollten. Darin steht: «Für die Einreise nach Österreich brauchen die Kinder einen PCR-Test. Das können wir jetzt so lösen, dass ihr mir die folgenden Daten schickt und unser Arzt den Befund ausstellt; den Test ersparen sich die Kinder.»

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