Roger Federer kann gemäss Rod Laver die 109 Turniersiege von Jimmy Connors übertreffen. Der Schweizer ist derzeit der beste Spieler des Jahres 2019.
Roger Federer feiert
Roger Federer feiert seinen Turniersieg in Miami. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Roger Federer gewann mit viel Spielfreude zwei der letzten drei Turniere.
  • Tennis-Legende Rod Laver traut ihm zu, den Titelrekord (109) von Jimmy Connors zu brechen.
  • In der aktuellen Form ist er für die zwei Sandturniere, die er bestreitet, Mitfavorit.

Roger Federer, 37-jährig, ist längst der Letzte seiner Generation. «Seine Generation», das sind nicht Nadal (32), Djokovic (31) und Murray (31). Nein, das sind Hewitt (38), Ferrer (36), Davydenko (37), Safin (39) und Roddick (36). Alle längst zurückgetreten, in der Irrelevanz verschwunden oder beides.

Nur Federer erlebt zurzeit einen persönlichen Frühling. Wieder mal.

Er ist über so lange Zeit so gut, in seiner Karriere waren und sind die Hauptkonkurrenten immer die nachfolgenden Generationen. Aktuell auch Spieler, die noch nicht zwei Jahre alt waren, als der Schweizer in Milan 2001 seinen ersten Titel holte. Wie zum Beispiel Denis Shapovalov (19), den Federer in Miami letzte Woche diskussionslos mit 6:2 und 6:4 abfertigte.

Denis Shapovalov schlägt
Denis Shapovalov (19) verlor in Miami gegen Roger Federer. - Keystone

Roger Federer ist der beste Tennisspieler 2019

Der bisher erfolgreichste Tennisspieler 2019 ist ein 37-jähriger Oldie, dem gewisse Experten seit mindestens acht Jahren zum Rücktritt raten. Ja, Sie haben richtig gelesen. Dank seinem Titel in Miami kommt Roger Federer in diesem Jahr auf total 2280 Punkte.

Damit liegt er im ATP Race vor Novak Djokovic (2225), Rafael Nadal (1605) und Stefanos Tsitsipas (1460) an erster Stelle. Unglaublich. Man kann sich nur vorstellen, wie enorm frustrierend das für die Konkurrenz sein muss.

Seit den Australian Open sehen wir einen Federer, der spielerisch Jahre, nein, Jahrzehnte jünger wirkt, als er eigentlich ist. Es scheint, als sei mit dem Gewinn des 100. Karrieretitels in Dubai eine gewisse Last von ihm abgefallen. Dort knorzte er sich noch weitgehend zum Titel.

Fiel nach Titel Nr. 100 eine Last von ihm ab?

Seitdem ist ihm wieder eine riesige Spielfreude anzusehen. Besonders in Miami zeigte sich der sonst hyperaggressiv auftretende Schweizer wenn nötig geduldig und abwartend. Statt immer möglichst kraftsparend den Ballwechsel zu verkürzen.

Besonders gegen Daniil Medwedew zeigte sich Roger Federer enorm spielfreudig.

So spielte sich Roger Federer in drei Turnieren dreimal in den Final, holte zwei Titel. Und verlor in 17 Spielen nur einmal. Mit den Turniersiegen in Dubai und Miami vergrösserte er seine Pokalsammlung auf total 101.

Mittlerweile fragt man sich nicht mehr, ob der Schweizer den Titel-Rekord (109) von Jimmy Connors brechen wird, sondern wann.

Rod Laver: «Absolut kann er den Rekord brechen»

Derselben Meinung ist auch Rod Laver. Die Tennislegende twitterte heute Montag: «Kann Roger Federer Jimmy Connors' Karrieretitel-Rekord brechen? Absolut, er kommt immer näher. Der Triumph in Miami ist ein zusätzlicher Ansporn.»

Es sei grossartig für Tennisfans auf der ganzen Welt. «Ich kann das grossartige Tennis, das wir in der kommenden Sandplatz- und Rasensaison sehen werden, kaum erwarten», so die Tennisikone.

Roger Federer Madrid 2015
Roger Federer 2015 bei seinem letzten Einsatz in Madrid. - Keystone

Natürlich wählt Roger Federer die Madrid Open

Roger Federer fühlt sich so gut, dass er sogar die Sandplatzsaison bestreitet, zumindest Madrid und die French Open. Seit 2015 trat der Schweizer nicht mehr an der Porte d'Auteuil an, seine Rückkehr ist durchaus eine mittlere Überraschung. Wenig überraschend ist dagegen, dass er als Vorbereitungsturnier Madrid ausgesucht hat.

Es ist Federers Lieblings-Masters auf Sand, er gewann es bereits dreimal. Einmal gelang ihm dort das Kunststück, Rafael Nadal in Topform auf Sand zu schlagen. Madrid ist das schnellste Sand-Masters auf der Tour, was dem Maestro natürlich entgegenkommt.

Und in der aktuellen Form ist Roger Federer, jahrelang der zweitbeste Sand-Spieler der Welt, durchaus für beide Turniere ein Titelaspirant.

Roger Federer schlägt Rafael Nadal 2009 im Finale von Madrid.
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