Federer besser als alle - «Wollen, dass du niemals aufhörst»

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USA,

So stark wie Roger Federer spielt in diesem Jahr bislang keiner. In Miami feierte der 37-Jährige seinen 101. Turniersieg. Nun nimmt der Tennis-Routinier eine Herausforderung in Angriff, der er sich lange nicht gestellt hat.

Im Finale von Miami holte sich Roger Federer seinen 101. Fitel. Foto: Jim Rassol/AP
Im Finale von Miami holte sich Roger Federer seinen 101. Fitel. Foto: Jim Rassol/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Selbst sein Ausnahmestatus befreit Miami-Champion Roger Federer nicht davor, sich ein wenig unsicher vor den kommenden Aufgaben zu fühlen.

Als bester Tennisprofi der ersten drei Monate dieser Saison greift der Schweizer nach seinem eindrucksvollen 101. Turniersieg in Miami auch wieder auf den Sandplätzen an. Doch selbst Federer weiss nicht so recht, wie stark er sein wird. Schliesslich hat er seit drei Jahren nicht mehr auf der roten Asche gespielt. «Ich bin nicht sehr selbstbewusst vor der Sandplatzsaison», räumte der 37-Jährige ein. «Ich bin sehr aufgeregt. Es ist eine gute Herausforderung, ein guter Test. Selbstvertrauen? Es ist Niemandsland.»

Es sind Worte, die ein wenig überraschend klingen mögen. Schliesslich führt Federer seit 1. April die Jahreswertung an. Am Vortag feierte der Routinier dank des klaren 6:1, 6:4 im Endspiel von Miami gegen Titelverteidiger John Isner seinen 101. Titel. Der nimmermüde Federer ist nach bislang 20 Turnieren der einzige Tennisprofi in diesem Jahr, der zweimal triumphierte. Seine Konkurrenten wie der einmal mehr angeschlagene Rafael Nadal und Novak Djokovic dagegen schwächelten zuletzt. «Dies ist eine gute Phase für mich gerade», sagte Federer. «Ich fühle mich super-gesund. Diese Momente weiss ich zu schätzen.»

2017 und 2018 hatte Federer auf die Sandplatz-Saison verzichtet. Nach dem Masters-Turnier in Miami gönnte er seinem Körper in den vergangenen beiden Jahren jeweils eine zweieinhalbmonatige Erholungspause und stieg erst in der Rasensaison wieder ein. Diesmal tritt Federer als Vorbereitung auf die French Open in der zweiten Mai-Woche in Madrid an.

Auf dem Hartplatz von Miami deklassierte der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger seinen Endspiel-Gegner Isner im ersten Satz regelrecht. «Ich habe wirklich perfektes Tennis gespielt am Anfang», sagte Federer anschliessend bei Sky. Dass der Weltranglisten-Zehnte Isner am Ende Probleme mit dem linken Fuss hatte, soll Federers glänzende Leistung nicht schmälern. «Du warst komplett zu gut heute, komplett zu gut in diesem gesamten Turnier», lobte der chancenlose US-Amerikaner. «Du bist komplett zu gut in deiner gesamten Karriere.»

Drei Turniere nacheinander stand Federer jetzt jeweils im Endspiel - in Dubai, in Indian Wells und Miami. In der Weltrangliste zog die langjährige Nummer eins am Montag wieder an seinem österreichischen Indian-Wells-Bezwinger Dominic Thiem vorbei auf den vierten Rang. Jimmy Connors' Rekord von 109 Turniersiegen rückt weiter in Reichweite. Dennoch wird Federer die Frage nach seinem Karriereende nicht los.

«Ich wünschte, ich wüsste, wie lange ich noch spielen werde», sagte Federer bei ESPN in den Tagen von Miami. Er habe momentan noch keine Rücktrittsgedanken, wiederholte er. Warum auch? Auch vier Monate vor seinem 38. Geburtstag kann der Basler grosse Titel gewinnen. Sein Körper macht den Turnierstress noch mit. Und auch seine vier Kinder und seine Frau wehren sich nicht gegen die Reiserei. Gerüchte, die Olympischen Spiele in Tokio 2020 seien als Schlusspunkt angedacht, entsprächen nicht der Wahrheit, sagte Federer.

Den Fans in Miami kündigte er an, im nächsten Jahr wiederzukommen. 21 Jahre ist dann sein Debüt bei dem Masters-Turnier in Florida her. «Wir sind so glücklich, dich in diesem Sport zu haben, und wir alle wollen, dass du weiter spielst und niemals aufhörst», sagte selbst Final-Verlierer Isner. «Also mach weiter!»

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