Wer bezwingt Joel Wicki, Samuel Giger und Fabian Staudenmann?

Mit vier Kantonalfesten starten die Schwinger am Sonntag in die Kranzfest-Saison 2024. Mit Ausnahme des Unspunnen-Siegers Samuel Giger sind die ganz Bösen fit.

Fit ist also auch Schwingerkönig Joel Wicki. Der 27-jährige Entlebucher aus Sörenberg hat die im letzten Juli zugezogene Ellbogenverletzung auskuriert. Diese hatte ihm die Teilnahme am Unspunnen-Schwinget in Interlaken verwehrt. Wicki begann die Saison 2024 in gewohnter Manier mit Siegen an Vorbereitungswettkämpfen.

Samuel Giger seinerseits verletzte sich im April am Toggenburger Verbandsschwingfest an der rechten Schulter. Er muss mehrere Wochen pausieren.

Giger wird Kantonalfeste wie das Thurgauische in Ermatingen vom Sonntag auslassen müssen, aber noch vor dem 9. Juni dürfte er wieder mit vollen Kräften schwingen können.

Ab diesem Datum stehen in Gigers Wettkampfkalender in rascher Folge wichtige Einsätze: nacheinander die Bergkranzfeste Stoos und Schwarzsee sowie das Nordostschweizer Teilverbandsfest in Meilen.

Bei allen Favoritennennungen an den Bergkranzfesten und Teilverbandsfesten kommt man nicht an Joel Wicki, Samuel Giger und Fabian Staudenmann vorbei. Wann immer einer der drei Seriensieger aus dem Vorjahr antritt, ist er von Amtes wegen erste Favorit auf den Festsieg.

Die Kranzfest-Saison 2024 bietet Grossanlässe, an denen sich zwei der drei direkt bekämpfen. Für den Schwarzsee, das Nordostschweizer, das Berner Kantonalfest und die Schwägalp sind sowohl Giger als auch Staudenmann gemeldet.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie verschiedene Male im Anschwingen oder im Schlussgang zusammengreifen werden, ist sehr hoch. Auch Samuel Giger und Joel Wicki gehen sich heuer nicht vollständig aus dem Weg. Sie führen ihre Delegationen am Stoos-Schwinget an. Wicki und Staudenmann dagegen sind für kein Kranzfest gemeinsam gemeldet.

Zum äusseren Kreis der Bösen darf man auch andere Athleten zählen: zum Beispiel Armon Orlik, Pirmin Reichmuth, Damian Ott, Matthias Aeschbacher, Adrian Walther oder Michael Ledermann. Sie alle sind schon seit mehreren Saisons in der Lage, die drei Schwinger des inneren Zirkels zu bezwingen. Und Feste mit erstklassiger Beteiligung für sich zu entscheiden.

Es ist zu erwarten, dass ein paar Youngsters im Laufe der Saison den äusseren Kreis erweitern werden. Am ehesten wird es dem Aargauer Sinisha Lüscher sowie den Emmentalern Michael Moser und Fabio Hiltbrunner zugetraut.

Die Freude der Schwingfans auf hochwertige Duelle wird erfahrungsgemäss in jeder Saison getrübt. Denn Verletzungen, auch schwerwiegende, gehören schier zum Alltag der Sägemehl-Athleten.

So muss man sich denn an jedem Fest an den Schwingern erfreuen, die tatsächlich anwesend sind. Es lässt sich nichts planen und vorhersagen, die Verletzung bleibt die grosse Unbekannte.

Ganz am Ende der Hauptsaison, am 8. September, steigt in Appenzell mit 120 Teilnehmern das um drei Jahre verschobene Jubiläumsschwingfest 125 Jahre ESV. Alle fünf Teilverbände werden ihre Besten dorthin entsenden.

An diesem Sonderanlass werden keine Kränze abgegeben. Aber es ist dennoch der letzte Wettkampf mit eidgenössischem Charakter vor dem Eidgenössischen in Mollis GL im August 2025.

Der Schwingsport erlebt mithin eine einmalige Epoche mit sechs Festen mit Bestbesetzung in sechs Jahren ab 2021. Denn ein Jahr nach dem Eidgenössischen 2025 steht der Kilchberger Schwinget an: die traditionelle Revanche und Exhibition mit einem 60er-Feld.