Schwingen: Stefan Burkhalter holt Kranz mit 45 Jahren

Wir schreiben das Jahr 1994. Justin Bieber erblickt das Licht der Welt, Sony bringt die Playstation auf den Markt. Und ein junger Thurgauer Schwinger namens Stefan Burkhalter gewinnt als 19-Jähriger seinen ersten Kranz.

Mehr als ein Vierteljahrhundert später gehört «Burki» längst zu den Urgesteinen im Schwingsport, zum alten Eisen aber noch lange nicht. Das bewies er am Pfingstmontag am Glarner-Bündner. Burkhalter gewann seinen insgesamt 106. Kranz, den ersten in der aktuellen Saison.

«Leider», sagt Burkhalter am Tag danach, darauf Bezug nehmend, dass der erste Kranz 2019 eine Weile auf sich warten liess. Sein Ehrgeiz ist ungebrochen. Längst ist der Routinier der älteste Kranzgewinner in der fast 125-jährigen Geschichte des Eidgenössischen Schwingerverbands (ESV).

Burkhalter, gelernter Landwirt und aktueller Agrar-Manager, denkt seit 2010 an einen Rücktritt. Immer noch bereite ihm der Schwingsport aber Freude und deswegen sei er immer noch aktiv.

«Diesen Winter habe ich lange zugewartet mit der Entscheidung. Erst im Januar stieg ich dann wieder ins Training ein. Es hat ‹klick› gemacht und der Hunger war wieder da.» Und Muskelkater habe er auch keinen.

Auch aufgrund von Verletzungen hat Burkhalter «erst» zwei Eidgenössische Kränze auf seinem Konto. Geht es nach dem bisherigen Algorithmus, müsste heuer nach 2001 und 2010 bei seiner neunten Teilnahme ein dritter dazukommen.

Und dann? Stefan Burkhalter lässt die Zukunft offen. Auch nächstes Jahr gäbe es mit dem Jubiläumsschwingfest zum 125-Jahr-Jubiläum des ESV ein Fest, dass ihn motiviere, weiterzuschwingen. Gut möglich, dass der Thrugauer Oldie also auch mit 46 Jahren noch auf Kranzjagd gehen wird.