ESAF – Schwing-VAR? Stucki: «Überlegen, was man machen will»
Gleich mehrere Fehlentscheide sorgen am ESAF für Ärger. Braucht es im Schwingen künftig einen VAR? Für Christian Stucki gibt es keine Patentlösung.
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Das Wichtigste in Kürze
- Während Armon Orlik zum König gekrönt wird, hadern andere Schwinger mit den Kampfrichtern.
- König und TV-Experte Christian Stucki sagt: Man müsse überlegen, was man machen will.
- Ein VAR bei Spitzenpaarungen wäre für Stucki aber keine faire Lösung.
Das ESAF 2025 ist Geschichte – die Schweiz hat einen neuen Schwingerkönig: Armon Orlik triumphiert beim ESAF in Mollis GL.
Und sorgt dabei für ein Novum: Er steht nicht im Schlussgang – wird aber trotzdem zum König gekürt. Er profitiert vom Gestellten seiner Ostschweizer Kollegen Samuel Giger und Werner Schlegel.
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Doch die Geschichte um den Königstitel ist nicht die einzige, die nach dem ESAF in Erinnerung bleibt. Gleich fünf Fehlentscheidungen sorgen am Wochenende in Mollis für Ärger.
Wicki und Staudenmann am ESAF «betrogen»
Zum Beispiel der Fall von König Joel Wicki. Er legt Romain Collaud auf den Rücken – erhält das Resultat aber nicht. «Das hat mich genervt», erklärt der Sörenberger nach dem Gestellten.
Und auch sein Technischer Leiter erklärt beim «Blick»: «Ich kann mir nicht erklären, weshalb das kein Resultat war. Die TV-Bilder sind eindeutig.»

Weiter geht es am Sonntagnachmittag mit Fabian Staudenmann, der für seinen Sieg über Domenic Schneider keine 10 erhält.
Der (Fehl)-Entscheid hat Folgen: Mit der Note 9,75 fehlen dem Berner 0,25 Punkte, um für den Schlussgang in Frage zu kommen. Am Ende wird Staudenmann Zweiter hinter König Orlik.
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Im Gegensatz zu den Innerschweizern wehren sich die Berner nach diesem siebten Gang. Und überlegen sich, einen Rekurs einzulegen. Dieser hat aber keine Chance – im Schwingverband gilt: «Ein Kampfrichterentscheid ist ein Tatsachenentscheid.»
Stucki: «Man muss sich überlegen, was man machen will»
Für die beiden Schwingerkönige und SRF-Experten Christian Stucki und Matthias Sempach, ist dieser Entscheid richtig. Doch die Häufung an Fehlentscheiden fällt auch dem Duo auf.

Sempach sagt: «Es gab leider viele Fehler, das war noch selten so offensichtlich, wie an diesem Eidgenössischen. Ich war zwar immer dagegen, aber vielleicht muss man das Ganze beim Eidgenössischen Schwingerverband wieder einmal durchdiskutieren.»
Auch Kollege Christian Stucki bläst ins gleiche Horn. «Es waren markante Fehlentscheide dabei. Man muss sich überlegen, was man machen will. Solche Entscheide entscheiden ein Fest – und vielleicht auch darüber, wer König wird.»
Eine Patentlösung hat aber auch das Duo nicht bereit. Ein VAR im Schwingen für die Spitzenpaarungen?
Für Stucki keine faire Idee. «Es gibt auch ausserhalb der Spitzenpaarungen strittige Entscheidungen. Es behagt mir nicht, wenn es die einen haben – aber die anderen nicht.»