Nach dem tragischen Tod von Gino Mäder (†26) an der Tour de Suisse brauchte Fabian Cancellara Zeit für sich. Die beiden standen vor einer Zusammenarbeit.
Gino Mäder
Gino Mäder ist 26-jährig nach einem Unfall gestorben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fabian Cancellara spricht in einem Interview über den tragischen Tod von Gino Mäder.
  • Der Berner wollte Mäder in das Schweizer Tudor Pro Cycling Team holen.
  • In den letzten Tagen fuhr Cancellara zwei längere Velo-Touren – seine Art des Umgangs.
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Der Tod von Gino Mäder (†26) schockierte vergangene Woche die Tour de Suisse. Mittendrin – und stark betroffen – war unter anderem Tudor-Besitzer Fabian Cancellara. Der 42-jährige Berner erhielt die traurige Nachrichte an einem Waldrand beim Zielort.

«Raphael Meyer, unser CEO, rief mich an. Drei Sekunden später war es still, Worte waren unnötig. Ich spürte eine enorme Traurigkeit, war fassungs- und sprachlos. Das ging die ganze Woche danach so», sagt die Schweizer Rad-Legende im Interview mit dem «Blick».

Fabian Cancellara
Fabian Cancellara (l) und Tudor-CEO Raphael Meyer an der Gedenkfahrt von Gino Mäder (†26) am Samstag. - keystone

Cancellara wollte in den Tagen danach zunächst Zeit für sich. «Zweimal fuhr ich längere Touren mit dem Velo – das hatte ich gebraucht. Es war meine Art, mit der Nachricht umzugehen.»

Mäder vor Wechsel zu Cancellara-Team

An den verunglückten Mäder hat der zweifache Olympiasieger sehr positive Erinnerungen. «Gino war ein Herzensmensch», sagt Cancellara und beschreibt ihn als «offen, neugierig für anderes als nur fürs Velo, einfach nett».

Gino Mäder
Hunderte Fahrer-Kollegen von Gino Mäder versammelten sich am Samstag um halb zwei Uhr in Wetzikon ZH zur Gedenk-Fahrt.
gino Mäder
Bei der Abschieds-Fahrt dabei waren unter anderem Stefan Küng, Stefan Bissegger, Silvan Dillier, Marlen Reusser und Fabian Cancellara.
Gino Mäder
Alle, die sich mit Gino Mäder verbunden fühlten, konnten teilnehmen.
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Am Tag nach Gino Mäders Tod herrschte im Fahrerfeld der Tour de Suisse grosse Bestürzung. Stefan Küng ist untröstlich.
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Mit 26 Jahren schied Gino Mäder nach schwerem Sturz an der Tour de Suisse aus dem Leben.

Zwischen dem Besitzer des Tudor Pro Cycling Teams und Mäder stand zuletzt auch eine Zusammenarbeit im Raum. «Gino wäre gerne gekommen. Es schmerzt mich ungemein, dass es nicht geklappt hat. Klar, weil er ein toller Rad-Profi war, mit riesigem Potenzial – vor allem aber, weil er ein guter Mensch war», erklärt Cancellara.

Teamkollege verstarb 2011

Der Berner Ex-Profi erlebt nicht zum ersten Mal eine Tragödie hautnah mit. Im Jahr 2011 verstarb sein damaliger Teamkollege Wouter Weylandt am Giro d'Italia. «Dieses Ereignis hat mich geprägt, noch heute besuche ich seine ehemalige Freundin.» Nun sei es plötzlich so gewesen, «als wäre das Drama um Wout gestern passiert».

Die Familie von Gino Mäder wisse, dass er da sein werde, falls er irgendwie helfen könne. Trotz der Traurigkeit, die in den letzten Tagen «immer wieder, teilweise völlig unerwartet» gekommen sei, hat Fabian Cancellara aber auch wieder schmunzeln können – «als ich an die Gespräche mit Gino zurückgedacht habe».

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