Wayne Rainey sitzt nach 30 Jahren wieder auf seinem Weltmeister-Bike

Es ist eine emotionale Rückkehr, die Wayne Rainey (61) am Donnerstag gefeiert hat: Beim Goodwood Festival of Speed sitzt der dreifache Motorrad-Weltmeister erstmals seit 30 Jahren wieder auf seiner Yamaha.

Das Besondere dabei: Seit einem Horror-Unfall in Misano 1993 sitzt der US-Amerikaner im Rollstuhl. Der Ex-Yamaha-Star erlitt bei seinem Sturz beim Italien-GP einen Bruch des sechsten Brustwirbels und ist querschnittgelähmt.

Seine Liebe zum Motorrad-Sport hat er dennoch nie verloren: Nach dem Unfall leitete Rainey einige Jahre lang das Werksteam von Yamaha in der Motorrad-WM. In einem modifizierten Superkart fuhr der Amerikaner auch weiter Rennen.

Die Rückkehr aufs Motorrad musste allerdings warten – und das bis 2019: Mit Unterstützung von Yamaha liess sich Rainey eine moderne R1 so umbauen, dass er sie selbst bewegen konnte.

Nach dem erfolgreichen Testlauf ging Yamaha noch einen Schritt weiter und modifizierte auch das Weltmeister-Motorrad von 1992. Nun konnte Rainey seine YZR500 mit umgebauter Schaltung und Hinterradbremse erstmals wieder fahren.

«Ich hätte nie gedacht, dass ich wieder auf einer Grand-Prix-Maschine sitzen würde», gesteht ein emotionaler Rainey. Begleitet wurde er bei seiner Fahrt von seinem Ex-Teamchef und Grand-Prix-Legende Kenny Roberts.

«Kenny hat in meiner Karriere und in meinem Leben eine grosse Rolle gespielt», so Rainey. «Ihn dabei zu haben, macht eine besondere Gelegenheit noch spezieller.» Am Wochenende werden auch noch Kevin Schwantz und Mick Doohan mit Rainey in Goodwood fahren.