Motorrad-Team nimmt Fahrer nach Bremsen-Griff in Schutz
Walid Khan-Soppe sieht sich nach dem mutmasslichen Bremsen-Griff unter Beschuss. Nun reagiert sein Team und zieht den jungen Fahrer vorerst zurück.
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Das Wichtigste in Kürze
- Das Motorrad-Team Freudenberg nimmt seinen Fahrer nach dem Bremsen-Griff in Schutz.
- Khan-Soppe wollte nach demnach den Kontrahenten aus Sicherheitsgründen auf Distanz halten.
- Ein Anwalt prüft juristische Konsequenzen für den Fahrer wegen aggressivem Verhalten.
Eine Wahnsinns-Aktion schockiert die Motorrad-Szene: Walid Khan-Soppe greift seinem Konkurrenten auf der Geraden plötzlich mutmasslich in die Bremse. Petr Svoboda entging nur knapp einer Katastrophe.
Für Khan-Soppe hagelte es nach der Aktion heftige Kritik von allen Seiten. Und offenbar muss er sogar mit juristischen Konsequenzen rechnen. Jan Stovicek will nämlich das aggressive Verhalten des IDM-Piloten genau prüfen lassen.
Stovicek ist Anwalt und Präsident der tschechischen Motorsport-Föderation ACCR. In einem Interview mit «Nova Sport» meinte er, dass das Verhalten die Merkmale einer Straftat erfüllen könnte.
Team: «Es darf niemand vorverurteilt werden»
Mittlerweile hat sich auch das Team von Walid Khan-Soppe zu Wort gemeldet. Über die sozialen Medien heisst es bei Freudenberg Paligo KTM: «Wie ihr alle wisst, ist der Motorradrennsport unsere grosse Leidenschaft. Fairness steht dabei an oberster Stelle. Von daher nehmen wir die Vorwürfe, die unserem Piloten Walid Khan nach dem Rennen 2 am Red Bull Ring entgegengebracht wurden, sehr ernst!»
Es dürfe aber kein Pilot verurteilt oder vorbestraft werden, bevor nicht alle Fakten und Belege ordentlich von allen Beteiligten geprüft worden seien, so das Töff-Team.

Und weiter: «Was nach dem Rennen durch teilweise einseitige Veröffentlichungen und Sachverhalte, die aus dem Gesamtkontext genommen wurden, in den sozialen Medien passiert, geht leider viel zu weit. Androhung von Gewalt, persönliche Beschimpfungen u.v.m. können nicht toleriert werden.»
Khan-Soppe wollte Kontrahent auf Distanz halten
Freudenberg liess weiter verlauten, dass man mit Khan-Soppe gesprochen habe, der seine Sicht der Dinge dargelegt habe. Demnach hatte der Fahrer Angst, dass er den Lenker seines Kontrahenten berühre und hob deshalb seine Hand um ihn auf Distanz zu halten.
«Mit meinem Arm wollte ich Abstand herbeiführen. Ich wollte weder an seinen Lenker, Bremse oder irgendetwas anderes greifen. Lediglich eine Berührung vermeiden, die uns beide in Gefahr bringt.»

Zu guter Letzt erwähnt das Töff-Team, das auch eine fehlerhafte Reaktion eines Fahrers, keine Hetzjagd auf einen Menschen rechtfertige. «Wir haben uns aufgrund der vielen Androhungen daher entschieden, unseren Fahrer Walid Khan zu schützen und ihn weder in Assen noch in Hockenheim an den Start gehen zu lassen.»