Der Mercedes W13 sorgte bei seiner Premiere ohne Seitenkästen für Aufsehen. Doch das Konzept überzeugt nicht – und könnte bald wieder verschwinden.
George Russell Mercedes Miami
George Russell (Mercedes) beim Miami-GP der Formel 1. - Mercedes AMG F1
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mercedes kämpft nach wie vor mit seinem neuen Formel-1-Renner.
  • Der W13 kann mit Red Bull und Ferrari noch nicht mithalten.
  • Womöglich stampfen die Silberpfeile das Seitenkasten-Konzept ganz ein.

Es war eines der grossen Gesprächsthemen beim zweiten Vorsaison-Test der Formel 1 in Bahrain: Der Mercedes W13 wurde – anders als beim ersten Test in Barcelona – praktisch ohne Seitenkästen enthüllt.

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Das radikale Konzept sorgte für hitzige Debatten, sogar über die Legalität wurde gestritten. Die Vorteile waren auf dem Papier überzeugend: Weniger Luftwiderstand, dadurch höherer Top-Speed auf den Geraden.

Mercedes hofft auf Lösung für «Porpoising»

Aber bei den Silberpfeilen unterschätzte man wohl die Auswirkungen auf die aerodynamische Stabilität. Der W13 ist mehr vom berüchtigten «Porpoising», dem Hüpfen auf den Geraden, betroffen als die Konkurrenz.

Am Mercedes W13 von Lewis Hamilton ist das Porpoising genannte Hüpfen deutlich zu erkennen. - Twitter/@F1Moments6

Die Seitenkästen sollen dafür mitverantwortlich sein. Während die Konkurrenz hier mit mehr Abtrieb den Luftstrom besser regelt, muss Mercedes mit mehr Bodenfreiheit reagieren. Das kostet Rundenzeit – und ist mitverantwortlich für die Formkrise.

Lewis Hamilton Mercedes
Lewis Hamilton (Mercedes) beim Miami-GP der Formel 1. - keystone

Beim Spanien-GP am Wochenende bringen die Silberpfeile deshalb ein grosses Update-Paket ans Auto. Neben einem überarbeiteten Unterboden ist der W13 nun mit einem zusätzlichen Leitwerk vor den Venturi-Tunneln ausgestattet.

Seitenkasten-Fehlschlag wäre doppelt bitter

Trotzdem wird das F1-Gastspiel in Barcelona für das Seitenkasten-Konzept zum Prüfstein: Hier fuhr man beim ersten Vorsaison-Test noch mit dem alten Konzept. Der direkte Vergleich soll entscheiden, ob Mercedes seine radikale Lösung einstampft.

George Russell Mercedes Barcelona
Beim Vorsaison-Test in Barcelona fuhr Mercedes noch mit den deutlich grösseren Seitenkästen. - Mercedes AMG F1

Das wäre ein herber Rückschlag für das Team von Rekordweltmeister Lewis Hamilton. In die Entwicklung der extremen Seitenkästen ist zweifellos eine ordentliche Summe geflossen. Erweist sich das als Fehlschlag, schmerzt das angesichts der Budget-Obergrenze doppelt.

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