Eigentlich wollte Fernando Alonso schon 2018 seine Autobiografie veröffentlichen. Jetzt folgte das Comeback – und die «Wahrheit» des Spaniers muss noch warten.
Fernando Alonso bei einer Pressekonferenz in der Formel 1 im Jahr 2018. - Keystone
Das Wichtigste in Kürze
Fans von Fernando Alonso müssen weiter auf seine Autobiografie «Racer» warten.
Darin will der zweifache Formel-1-Weltmeister seine «eigene Wahrheit erzählen».
Das Buch erscheint aber erst, wenn er aus der Formel 1 zurücktritt.
Fernando Alonso (Renault) feiert mit seiner Mannschaft den Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005. - Keystone
Ende 2018 schien seine illustre Karriere in der Königsklassee zu Ende zu sein. Der streitbare Spanier nahm emotional Abschied von McLaren und der Formel 1. Etwas mehr als zwei Jahre später ist er wieder zurück – mit Renault, das heute Alpine heisst.
Das Comeback hat auch unerwartete Nebenwirkungen – nämlich für die geplante Autobiografie des Spaniers. Eigentlich sollte das Buch unter dem Titel «Racer» schon nach dem McLaren-Abschied 2018 erscheinen.
Fernando Alonso (McLaren) verabschiedet sich beim Abu-Dhabi-GP 2018 mit einem Burnout aus der Formel 1. - Keystone
Bis heute ist daraus nichts geworden. «Ich arbeite schon seit einigen Jahren daran», gesteht Alonso nun vor dem Imola-GP auf Instagram. «Eigentlich wollte ich es bei meinem Formel-1-Abschied 2018 veröffentlichen.»
Aber weil die Karriere – auch ausserhalb der Formel 1 – weiterging, entschied sich Fernando Alonso gegen eine Veröffentlichung. «Ich mache es, wenn ich ganz aufhöre. Dann kann ich meine Erfahrungen erzählen – und meine eigene Wahrheit sagen.»
Seine ersten Formel-1-Kilometer sammelt Fernando Alonso 2001 beim Hinterbänkler-Team Minardi. - F1.com
2002 setzt der Spanier eine Saison aus und arbeitet als Testfahrer für Renault. Das zahlt sich aus ... - F1.com
... denn 2003 kehrt er in die Startaufstellung zurück und feiert in Ungarn seinen ersten Grand-Prix-Sieg. - F1.com
2005 ist es dann so weit: Alonso holt seinen ersten Weltmeistertitel – als damals jüngster Pilot aller Zeiten. - Keystone
2006 setzt Alonso noch einen drauf und krönt sich zum jüngsten Doppelweltmeister der Formel-1-Geschichte. - Keystone
Zur Saison 2007 wechselt Alonso zu McLaren-Mercedes. Das Auto ist dominant – aber der teaminterne Kampf mit Lewis Hamilton kostet beide Piloten den Titel. - Keystone
2008 kehrt Alonso zu Renault zurück. Ex-Teamkollege Hamilton wird mit McLaren Weltmeister, Alonso ist vor allem wegen «Crashgate» in den Schlagzeilen ... - Keystone
2009 startet Alonso noch einmal mit Renault. Im Titelkampf spielt der Spanier aber keine Rolle. - Keystone
Zur Saison 2010 wechselt Alonso zu Ferrari. Mit der Scuderia verpasst er beim Saisonfinale in Abu Dhabi hauchdünn den WM-Titel ... - Keystone
... während er im Folgejahr nur Zaungast im WM-Duell zwischen Red Bull und McLaren ist. - Keystone
2012 kommt er dem Titel noch näher als 2010. Nur drei magere Pünktchen entscheiden zugunsten von Sebastian Vettel. - Keystone
Zum dritten Mal in vier Ferrari-Jahren wird Alonso 2013 Vizeweltmeister. Diesmal beträgt der Rückstand auf Weltmeister Vettel aber 155 (!) Punkte. - Keystone
Den Start in die Turbo-Ära 2014 verpatzt Ferrari vollkommen. Alonso gewinnt kein Rennen und schafft es nur zweimal auf das Podest ... - Keystone
... weshalb er am Jahresende die Flucht zurück zu McLaren antritt. Die Rückkehr des einstigen Erfolgspartners Honda als Motorenlieferant ist vielversprechend. - Keystone
Doch die Saison 2015 wird zur Katastrophe. Die Honda-Motoren sind leistungsschwach und unzuverlässig. Alonso punktet nur zweimal, fällt aber siebenmal aus. - Keystone
Auch 2016 verläuft nicht viel besser. Immerhin fährt Alonso in der zweiten Saisonhälfte regelmässig in die Punkteränge. - Keystone
2017 folgt die nächste Bruchlandung: Nur fünf Punkteränge, sieben Ausfälle – in Russland führt ein Motorschaden in der Aufwärmrunde zum Aus. - Keystone
Um den Spanier bei Laune zu halten, erlaubt McLaren ihm einen Start beim Indy 500. Kurz vor Schluss kostet ihn ein geplattzer Honda-Motor seine Siegchancen. - Keystone
2018 widmet sich Alonso dann anderen Aufgaben: Mit Toyota feiert er seinen ersten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. - Keystone
Der Abu-Dhabi-GP 2018 ist der letzte in der Formel-1-Karriere von Fernando Alonso. Nach zwei WM-Titeln, 32 GP-Siegen und 22 Pole Positions ist Schluss. - Keystone
2019 wagt Alonso einen zweiten Angriff auf das Indy 500. Aber McLaren blamiert sich, Alonso verpasst sogar die Qualifikation. - Keystone
Parallel zu seinem Indy-500-Traum geht der Spanier auch offroad: 2020 startet er erstmals bei der Rally Dakar und schlägt sich wacker. - Keystone
2021 startet Fernando Alonso für Alpine in der Formel 1. - dpa
Welche Wahrheit Alonso meint, lässt er im Dunkeln. Nur soviel verrät er über das Buch: «Im Herzen ist es die Geschichte eines Jungen aus Spanien, der sein Leben lang hart arbeitet. Eine Karriere, die gegen Schumacher und Hamilton führt – der ultimative Formel-1-Fahrer.»