Gegen Cristiano Ronaldo wird in den USA wegen des Verdachts der Vergewaltigung ermittelt. Aber die Justiz kommt nicht an den Portugiesen heran.
Cristiano Ronaldo Juventus Turin
Der Portugiese im Trikot von Juventus Turin. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Cristiano Ronaldo steht in den USA unter Vergewaltigungsverdacht.
  • Der Portugiese ist aber für die US-Justiz bisher nicht greifbar.
  • Er verschleppt das Verfahren, indem er die Klagschrift nicht entgegennimmt.

Familienvater, Super-Athlet, Idol für Jungkicker und Hobbyspieler gleichermassen, Werbegesicht für grosse Firmen. Cristiano Ronaldo hat eine lange Liste positiver Zuschreibungen. Und er ist bemüht, diesen Eindruck zu wahren, wenn er sich auf Instagram mit seiner Familie oder beim Training zeigt.

Dann blendet er bemüht die dunkle Seite aus, die die US-Justiz gerade jagt. Den Vorwurf der Vergewaltigung, den das Ex-Model Kathryn Mayorga gegen den Portugiesen erhebt. Und dem sich der Juventus-Star mit perfidem Geschick entzieht.

Der Prozess zieht sich weiter hin. Ronaldo ist für die US-Justiz (noch) unerreichbar, und in Turin arbeitet man hartnäckig daran, dass es so bleibt. Keine Frage: Für Juventus, aber auch die Stadt Turin, ist der Portugiese überaus wertvoll.

Seit September versucht der Anwalt von Mayorga, Ronaldo und seinen Rechtsvertretern die Klageschrift zuzustellen. Ohne Erfolg, denn Ronaldo ist für niemanden aufzufinden, obwohl er wohl zu den berühmtesten Menschen der Welt zählt.

Ronaldo ist ein Phantom in einer Festung

Laut einer Recherche des «Spiegel» seien mehrere Versuche, dem Star-Stürmer die Klage zu übermitteln, gescheitert. Seine Anwälte in Las Vegas nehmen sie nicht entgegen, erklären sich für nicht zuständig.

Die Zustellung vor Ort in Turin scheitert daran, dass Ronaldo in einer Festung lebt, ohne ermittelbare Adresse. Die Grundbucheinträge in der betreffenden Nachbarschaft seien geschwärzt oder schlicht nicht existent.

Cristiano Ronaldo
Unantastbar? Cristiano Ronaldo ist in Turin nur für Eingeweihte aufzufinden. - keystone

Auch der Verein spielt das Katz-und-Maus-Spiel seines Superstars mit. Eine Adresse erfährt man dort nicht. Man habe lediglich angeboten, die Klage zuzustellen – unzufriedenstellend für die US-Gerichte.

Und die Zeit läuft Mayorga und ihrem Anwalt Leslie Mark Stovall davon. 120 Tage hatte man ab der Klagseinbringung im September Zeit, das Schriftstück zuzustellen. Die Frist verstrich, eine Verlängerung um 180 Tage wurde im April erwirkt.

Football Leaks könnten Ronaldo belasten

Mittlerweile kennt Stovall die Anschrift des Portugiesen, hat eine Zustellung veranlasst. Das heisst aber nicht, dass dieser Prozess schnell vorangeht. Laut «Spiegel» könnte das sogar mehrere Monate dauern.

Grund genug für die US-Behörden, auf anderem Wege nach Informationen zu suchen. Fündig werden könnten sie bei Rui Pinto, dem Portugiesen, der hinter Football Leaks steckt. Er wurde Anfang des Jahres in Budapest verhaftet, sitzt jetzt in Lissabon in Haft. Und er soll Dokumente besitzen, die Ronaldo erheblich belasten.

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