Kommt es in der deutschen Bundesliga zu einem gigantischen Spionage-Skandal. Eintracht Frankfurt soll Scouting-Daten von RB Leipzig gestohlen haben.
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Spionage-Skandal um Eintracht Frankfurt und RB Leipzig. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein ehemaliger Mitarbeiter von Eintracht Frankfurt soll RB-Daten ausspioniert haben.
  • Über einen RB-Mitarbeiter aus New York erhielt der Mann Zugriff auf die Datenbank.
  • So sollen Daten über Nachwuchsspieler, die Leipzig beobachtete, gestohlen worden sein.

In der deutschen Bundesliga braut sich kurz nach dem Saisonende ein handfester Spionage-Skandal zusammen. Ein ehemaliger Mitarbeiter von Eintracht Frankfurt soll sich illegal Zugriff auf Datenbanken von RB Leipzig verschafft haben. So sollen Daten von Nachwuchsspielern ausspioniert worden sein.

RB-Kommunikationsdirektor Florian Scholz bestätigte gegenüber der DPA die Zugriffe. Es habe «Unregelmässigkeiten in einem nicht unerheblichen Umfang» gegeben. Die Zugriffe sollen über den Account eines ehemaligen RB-Mitarbeiters erfolgt sein.

Einen Zusammenhang zwischen Eintracht-Transfers und den ausspionierten Daten sieht man bei Leipzig aber noch nicht.

Bestürzung bei Eintracht Frankfurt

Der ehemalige U17-Trainer von Eintracht Frankfurt soll über einen New Yorker Mitarbeiter des RB-Netzwerks Zugriff erhalten haben. Mit dessen Zugangsdaten griff er auf das RB-Datenkonto bei der International Soccer Bank zu. Zwischen August 2014 und Januar 2019 sollen so mehr als 5500 Zugriffe über einen Frankfurter Computer erfolgt sein.

Bei Frankfurt herrscht Bestürzung über das Verhalten des Ex-Mitarbeiters. Er habe «allein verantwortlich» gehandelt. Mit dem betroffenen Verein stehe man «in einvernehmlichem und transparentem Austausch».

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Bundesliga im Spionage-Skandal: Eintracht Frankfurt und RB Leipzig sind verwickelt. - Keystone

ISB-Chef Jürgen Kost erklärte gegenüber der Bild, dass der Eingriff «ins Tiefste» gegangen sei. Der Eintracht-Mann habe «alle Daten von Spielern, für die sich der andere Klub interessiert hat», einsehen können. Es gehe um «Leistungsbewertungen, Vertragslaufzeiten, Ausstiegsklauseln, Videos».

Ins Rollen gekommen war der Fall, weil ein Eintracht-Mitarbeiter Andeutungen gegenüber der ISB gemacht haben soll. Der beschuldigte Mitarbeiter wurde demnach schon am 28. März gefeuert. Auch sein New Yorker Komplize ist mittlerweile entlassen.

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