Der Präsident der Swiss Football League, Heinrich Schifferle, muss sich heute Dienstag vor dem Zürcher Obergericht verantworten.
Heinrich Schifferle
Heinrich Schifferle ist Präsident der Swiss Football League. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Präsident der Swiss Football League wurde bei seinem früheren Arbeitgeber angeklagt.
  • Schifferle muss wegen dem Vorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung antraben.

Alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft betreffen Schifferles frühere Anstellung als Geschäftsführer der Winterthurer Siska Immobilien AG.

Er ist wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung bei seinem ehemaligen Arbeitgeber angeklagt. Dort wurde er im Jahr 2014 per sofort entlassen, weil er sich auf Kosten des Unternehmens bereichert haben soll.

Das Winterthurer Bezirksgericht sprach ihn 2019 der ungetreuen Geschäftsbesorgung schuldig. Es bestrafte den heute 68-Jährigen zu einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 800 Franken, was einem Betrag von 144'000 Franken entspricht.

Schifferle soll während Jahren etwa seinen Aston Martin auf Kosten der Siska versichert haben. Zudem wird dem Fussballpräsidenten eine private Abmachung mit seinem Zahnarzt zur Last gelegt: Schifferle führte die Buchhaltung seines Zahnarztes, im Gegenzug musste er keine Zahnarztrechnungen bezahlen.

Diesen Buchhaltungsauftrag erledigte Schifferle jedoch nicht selber in seiner Freizeit, sondern überliess dies einem Siska-Mitarbeiter. Weil dieser den Auftrag während der Arbeitszeit ausführte, soll die Immobilienfirma um rund 33'000 Franken geschädigt worden sein.

Trotz Gerichtsfall nie in Ausstand getreten

In mehreren Punkten wurde der Fussballfunktionär damals aber auch freigesprochen, so etwa vom Vorwurf, seine Golfclub-Mitgliedschaft über die Firmenkasse abgerechnet zu haben.

Sein Anwalt hatte vor dem Bezirksgericht Winterthur einen vollumfänglichen Freispruch gefordert. Schifferle habe stets im Sinne der Firma gehandelt.

Obwohl Schifferle seit Jahren in ein Strafverfahren verwickelt ist, trat er bei der Swiss Football League nie in den Ausstand. Im Jahr 2019 wurde er trotz des Verfahrens für zwei weitere Jahre gewählt. Ende diesen Jahres wird er sein Amt nun aber abgeben. Schifferle ist seit 2011 Präsident der Swiss Football League.

Hätte Schifferle wegen dem Gerichtsfall als SFL-Präsi in den Ausstand treten sollen?

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