2009 wird Joel Kiassumbua mit der Schweiz sensationell U17-Weltmeister. Heute steht er für die DR Kongo zwischen den Pfosten – und will zur Weltmeisterschaft.
Joel Kiassumbua
Joel Kiassumbua im Einsatz für Servette. - Joel Kiassumbua
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2009 wird Joel Kiassumbua mit der Schweiz in Nigeria U17-Weltmeister.
  • Mittlerweile spielt der Torhüter für Servette – und für die DR Kongo.
  • Mit dem Land seines Vaters will der 28-Jährige wieder den Sprung zur WM schaffen.

1974 nahm die Demokratische Republik Kongo – damals noch Zaire – erstmals an einer WM-Qualifikation teil. Die Simbas, wie das Nationalteam damals genannt wurde, schafften es gleich zur Endrunde. Seither wartet das Land auf einen weiteren WM-Auftritt.

Zur WM 2018 wurde es besonders knapp, nur ein Punkt fehlte in Gruppe A auf Tunesien. Auf der Bank damals: Der heutige Servette-Torhüter Joel Kiassumbua. «Ich habe nicht vergessen, dass wir die letzte Weltmeisterschaft nur knapp verpasst haben. Wir waren nur zehn Minuten weg von Russland», erinnert sich der 28-Jährige im «Fifa»-Interview.

Joel Kiassumbua
2009 wird Joel Kiassumbua mit der Schweizer U17 in Nigeria Weltmeister. - Keystone

Der gebürtige Luzerner kann schon auf WM-Erfahrung zurückblicken – und sich sogar Weltmeister nennen. 2009 gehörte er jener Schweizer Nati an, die sich in Nigeria den U17-WM-Titel sichert. Mittlerweile spielt er für das Heimatland seines Vaters – und will mit der DR Kongo die WM-Qualifikation schaffen.

«Wir haben die Qualität dafür», ist der Servette-Ersatztorhüter überzeugt. «Viele unserer Spieler haben Erfahrung im europäischen Fussball. Und unser Land ist in den kontinentalen Bewerben durch Clubs wie TP Mazembe und AS Vita gut vertreten. Wir sind eine grosse Fussball-Nation – und die WM sollte für uns mehr Ziel als Traum sein.»

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Joel Kiassumbua mit der Nationalmannschaft der DR Kongo. - Joel Kiassumbua

Mit Träumen kennt sich der 28-Jährige aus – denn sein eigener Profi-Traum brauchte Zeit. Nach dem WM-Titel hoffte der Luzerner auf einen raschen Aufstieg. Aber erst 2012 gelang beim FC Wohlen der Durchbruch. Für Lugano und Servette sammelte Kiassumbua Super-League-Erfahrung, bei den Genfern ist er derzeit nur die Nummer zwei.

Kiassumbua will wieder WM-Luft schnuppern

«Meine Karriere ist wie die von jedem Fussballer: Sie hat ihre Höhen und Tiefen. Jeder geht seinen eigenen Weg, und ich bin stolz auf meinen», so Kiassumbua. «Ich lebe meinen Traum. Ich bin Profi-Fussballer, Nationalspieler, und ich beneide niemanden.»

Sein Länderspiel-Debüt für die DR Kongo gab er 2015 in einem Freundschaftsspiel gegen Gabun. Den ersten Pflichtspiel-Einsatz verbuchte der 28-Jährige im November beim 0:0 gegen Gabun in der Afrika-Cup-Quali. Dort holte sich der einstige Schweizer Weltmeister auch gleich den Man-of-the-Match-Award ab. «Ich habe gezeigt, was ich kann», weiss er.

Das nächste Ziel des einstigen Weltmeisters ist klar: Sein Land wieder an eine Weltmeisterschaft führen. Mit seinen 28 Jahren ist er einer der Älteren im Kader von Christian N'Sengi Biembe. Die jungen Wilden träumen vom grossen Erfolg – und Kiassumbua vom zweiten WM-Auftritt.

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