Die Schweizer Nati hat sich für die EM qualifiziert, trotzdem gibt es störende Nebengeräusche. Nati-Direktor Pierluigi Tami spricht über die aktuelle Situation.
Pierluigi Tami Schweizer Nati
Pierluigi Tami, Direktor der Schweizer Nati. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Pierluigi Tami spricht im Trainingslager in Cartagena über die Nati-Situation.
  • Vor allem die Zukunft von Trainer Murat Yakin sorgt für Diskussionen.
  • Von der Mannschaft erwartet Tami im Vergleich zur EM-Quali eine Steigerung.
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Die Schweizer Nati arbeitet in Spanien an der Vorbereitung auf die Testspiele gegen Dänemark und Irland. Rund um die Schweizer Nati gibt es aber trotz geschaffter EM-Qualifikation einige Störgeräusche. Ein grosses Fragezeichen ist vor allem die Zukunft von Trainer Murat Yakin, dessen Vertrag ausläuft.

Soll Murat Yakin über die EM 2024 hinaus Trainer der Schweizer Nati bleiben?

Gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA spricht Nati-Direktor Pierluigi Tami nun über die Gesamtsituation. Dabei geht es nicht nur um die Yakin-Frage, sondern auch um die Erwartungen an die Schweizer Nati.

Keystone-SDA: Pierluigi Tami, das Nationalteam bereitet sich in La Manga in Spanien auf die Testspiele gegen Dänemark und Irland vor. Weshalb dieser Ort?

Pierluigi Tami: Hier herrschen angenehme äusserliche Bedingungen und ausserdem profitieren wir von einer schönen Trainingsanlage. Viele Spieler sind bei Klubs engagiert, mit denen sie in den letzten Wochen bei eher tiefen Temperaturen spielen mussten. Nun bekommen sie etwas Abwechslung – und natürlich ist die Sonne auch gut für die Moral.

Keystone-SDA: Dänemark hat sich ebenfalls für die EM qualifiziert, Irland ist gescheitert. Aufgrund welcher Kriterien wurden die kommenden Gegner ausgewählt?

Pierluigi Tami: In der Qualifikation hatten wir Gegner, die vor allem hinten rein gestanden sind. Nun wollten wir auf zwei aktivere Mannschaften treffen.

Schweizer Nati Spanien
Die Schweizer Nati bereitet sich in Spanien auf die bevorstehenden Testspiele vor. - keystone

Gerade vor heimischem Publikum haben Dänemark und Irland stets starke Leistungen gezeigt. Wir müssen unser Niveau steigern, um gegen sie zu bestehen. Es ist ein guter Test im Hinblick auf die EM, an der uns ebenfalls starke Gruppengegner erwarten.

Tami erwartet «klare Steigerung» von der Schweizer Nati

Keystone-SDA: Von der Mannschaft wird allgemein ein anderes Gesicht erwartet als zum Schluss der Qualifikation. Was muss passieren, damit Sie zufrieden sind mit der Entwicklung?

Pierluigi Tami: Ich erwarte eine klare Steigerung im Vergleich zum Ende der Qualifikation. Natürlich hoffe ich auch auf gute Resultate. Aber in erster Linie müssen die Spieler mit ihrem Auftreten auf dem Platz überzeugen. Vor allem in der Defensive haben wir es den Gegnern zuletzt zu einfach gemacht, hier müssen wir wieder souveräner auftreten.

Granit Xhaka Schweizer Nati
Von der Schweizer Nati um Captain Granit Xhaka wird eine Steigerung erwartet. - keystone

Keystone-SDA: Was macht sie diesbezüglich zuversichtlich?

Pierluigi Tami: Unser Team hat sich schon mehrmals stark zurückgemeldet, als es mit dem Rücken zur Wand stand. Ich denke an die letzte Nations-League-Kampagne, als wir mit drei Niederlagen gestartet sind. Danach haben wir doch noch die nötigen Punkte gesammelt, um den Ligaerhalt sicherzustellen. Diesen Charakter müssen wir erneut zeigen.

Yakin-Zukunft beschäftigt die Schweizer Nati

Keystone-SDA: Eher unüblich ist, dass Trainer Murat Yakin nur einen Vertrag bis zum Ende der Endrunde hat. Was wurde in den letzten Wochen besprochen?

Pierluigi Tami: Ich hatte gute Gespräche mit Murat, in denen wir auch über seine Zukunft im Nationalteam diskutiert haben. Sein Wunsch war es aber, diese erst nach der EM definitiv zu klären. Damit war ich einverstanden: Nach dem Turnier können wir die Gesamtentwicklung des Teams beurteilen und die entsprechenden Entscheide treffen.

Schweizer Nati Murat Yakin
Wie geht es mit Murat Yakin und der Schweizer Nati weiter? - keystone

Keystone-SDA: Schauen Sie sich in diesem Fall auch nach anderen Optionen um?

Pierluigi Tami: Für mich ist Murat die erste Option, und ich bin auch zuversichtlich, dass es mit ihm weitergeht. Er hat sich nach der Qualifikation intensiv mit dem Abschneiden beschäftigt und Lösungen gesucht.

Es ist klar, dass die unklare Vertragssituation Risiken birgt. Aber letztlich hast du im Fussball nie Sicherheit. Sein Vorgänger Vladimir Petkovic hatte einen laufenden Vertrag, als er sich für einen Wechsel entschied. Da musste ich auch innert kurzer Zeit eine Lösung finden.

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