Super League, Bundesliga, Premier League und Schweizer Nati – Timm Klose erlebte auf dem Feld schon so einiges. Nun gibt er düstere Einblicke in seine Kindheit.
Timm Klose
Timm Klose blickt auf einen bewegte und schwierige Jungendzeit zurück. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Timm Klose überrascht mit schockierenden Aussagen über seine Kindheit.
  • Der Norwich-Spieler begann mit 13 Jahren Alkohol zu trinken und zu rauchen.
  • Oft hatte der 31-Jährige mit psychischen Problemen zu kämpfen.

Vergangene Saison stieg Timm Klose mit Norwich City in die Premier League auf. Und sorgte damit auf dem Feld für Freudensprünge. Jetzt verrät Klose in einem Gespräch zum Thema «Bewusstsein der psychischen Gesundheit» mit Norwich schockierendes. Neben dem Feld lief es für den 31-Jährigen lange alles andere als rund.

Timm Klose wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. Mit der Situation kam er aber nie zurecht: «Ich begann als 13-Jähriger Alkohol zu trinken und allerlei Dinge zu rauchen. Meine Freunde waren älter, also machte ich einfach mit.»

Timm Klose
Vom rauchenden Jungen kämpfte sich Timm Klose bis in die Schweizer Nati. - Keystone

Zu diesem Zeitpunkt spielte Klose im Nachwuchs des FC Basel. Er wollte schon immer Fussballprofi werden, befand sich aber am Scheideweg. «Ich hatte in der Schule grosse Probleme – war meistens betrunken und rauchte während den Pausen. Ich lebte in meinen Träumen.» Gleich drei Mal wurde der siebzehnfache Nationalspieler von der Schule geschmissen.

Das ganze Interview mit Timm Klose.

Und schon bald stand es um Klose noch schlimmer: «Eines Nachts hatte ich fast einen Herzinfarkt. Ich wachte irgendwo an einem See auf einer Parkbank auf.» Dies gab ihm aber ein unmissverständliches Zeichen: «Ok. Ich muss endlich aufwachen!»

Fifa bis vier Uhr morgens

«Ich weiss nicht genau wie ich es in den Profifussball geschafft habe – vielleicht war es Glück. Ich konnte irgendwie den Schalter umlegen und wurde professioneller.» Via dem FC Thun, Nürnberg und Wolfsburg landete Klose 2016 bei Norwich City.

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Timm Klose (l.) zusammen mit Diego Benaglio (r.) im Einsatz für den VfL Wolfsburg. - Keystone

Mit psychischen Problemen kämpfte Klose aber auch noch zu seiner Zeit in Deutschland. «Ich wollte nie über meine Probleme sprechen. Ich wollte stark wirken, auch wenn ich es nicht war.» Um das Negative zu verdrängen, half dabei nur eines: Fifa zocken bis morgens um vier Uhr.

Timm Klose setzt auf professionelle Hilfe

Erst ein Mentalcoach brachte wieder die richtige Balance in das Leben von Timm Klose. «Ich musste mit einer neutralen Person sprechen, die mich nicht verurteilt», so der Schweizer.

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Timm Klose (l.) im Duell mit Michy Batshuayi von Chelsea. - Keystone

Die schlechten Erinnerungen kommen trotzdem immer wieder hoch. Vor allem der letzte Kreuzbandriss löste bei Klose wieder Zweifel aus. «Ich bin 31 – die Jungen drücken nach. Ist nun alle zu Ende?»

Mittlerweile wirkt Timm Klose aber deutlich gefestigter. Und vertritt dabei eine klare Meinung: «Es ist hart sich psychische Probleme einzugestehen und auf professionelle Hilfe zurückzugreifen. Aber es wäre so wichtig.»

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