Rassismus-Affäre: Chemnitz-Boss nach Rauswurf von Captain bedroht
Drohungen gegen den Geschäftsführer des Chemnitzer FC. Thomas Sobotzik erhält Drohungen seit der Nazi-Affäre um Daniel Frahn und dessen Rauswurf.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag entliess der Chemnitzer FC Kapitän Daniel Frahn.
- Dieser hatte mehrmals Nähe zu Rechtsradikalen gezeigt.
- Seit dem Rauswurf Frahns wird Geschäftsführer Thomas Sobotzik per WhatsApp bedroht.
Vorgestern Montag trennte sich der Chemnitzer FC von Daniel Frahn. Der Fussball-Drittligist reagierte damit auf das Verhalten seines Kapitäns beim Spiel gegen den Hallescher FC. Der 32-Jährige hatte verletzt auf der Tribüne gesessen und sich dabei mit bekannten Neonazis gezeigt.
Bereits im März war Frahn wegen eines T-Shirts, das in der Neonazi-Szene verbreitet ist, gebüsst und gesperrt worden.

Nulltoleranz beim Chemnitzer FC
«Mit Entsetzen haben wir erkennen müssen, dass sich unser – nunmehr ehemaliger –Mannschaftskapitän Daniel Frahn als grosser Sympathisant der rechtsradikalen und menschenverachtenden Gruppierung «Kaotic Chemnitz» herausgestellt hat und damit grossen Schaden für den Verein anrichtete. Es gibt Null Toleranz für dieses Verhalten.»
Für den Geschäftsführer des Chemnitzer FC hat das konsequente Durchgreifen unangenehme Nebenwirkungen. Wie die «Bild» berichtet, wurde Thomas Sobotzik mit WhatsApp-Nachrichten eingedeckt.

Drohungen gegen Geschäftsführer Thomas Sobotzik
«Ich bekam sehr viele WhatsApp-Nachrichten von vermeintlichen Fans, die plötzlich meine Privatnummer hatten. Das waren sicherlich nicht nur nette WhatsApp. Man kann es als Bedrohung werten. Es blieb aber bei den WhatsApp-Nachrichten», so Sobotzik.
Vom Verhalten seines Ex-Kapitäns ist der Club-Chef weiter enttäuscht: «Er war nicht sehr einsichtig, das war am Montag auch noch einmal enttäuschend. Er sieht das nicht als Problem. Es sei reine Privatsache, mit wem er sich umgibt.»